Meldung
Wiebke Scharff Rethfeldt zur Generalsekretärin des IALP gewählt
Weltverband für Logopädie und Phoniatrie beruft Bremer Professorin für Logopädie in den amtierenden Vorstand
Auf der diesjährigen Vollversammlung wurde Prof. Dr. Wiebke Scharff Rethfeldt zur Secretary (Generalsekretärin) gewählt, dies gab die International Association of Communication Sciences and Disorders (ehem. Int. Association of Logopedics and Phoniatrics, IALP) bekannt. Nach einer gleichzeitig beschlossenen Satzungsänderung wird die Bezeichnung zukünftig Vice-President for Communication lauten. Die Amtszeit beträgt drei Jahre.
Vor ihrer Wahl leitete Scharff Rethfeldt mehrere Jahre das Komitee für Mehrsprachigkeit und Interkulturalität, eine der international besetzten 14 ständigen Kommissionen, mit jeweils bis zu zwölf ausgewählten Expertinnen und Experten eines Fachgebiets im Bereich der Kommunikationsstörungen. In dieser Funktion engagierte sie sich bereits im erweiterten Vorstand und unterstützt intensiv Diversity-Maßnahmen wie die Einführung eines gestaffelten Mitgliedsbeitrages für Schwellen- und Entwicklungsländer sowie die Aufnahme von Studierenden als IALP-Mitglieder. Bis zum 100-jährigen Jubiläum der IALP im Jahr 2024 strebt Scharff Rethfeldt eine Stärkung des professionellen und wissenschaftlichen Netzwerkes an. Dazu gehört auch ein neuer Internetauftritt der IALP sowie eine verbesserte Wissenschaftskommunikation über Social Media als Vorhaben, die bereits während der laufenden Amtszeit unter IALP-Präsident Professor Brian Shulman (New York, USA) bis 2025 umgesetzt werden sollen.
Der Verband IALP ist eine nichtstaatliche Organisation, die eng mit der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zusammenarbeitet. IALP umfasst 56 Berufsverbände aus 43 Ländern und damit 326.000 Logopädinnen und Logpäden, Phoniater/innen und Audiologen und Audiologinnen, die im Ausland ausschließlich an universitären Einrichtungen ausgebildet werden. Ein zentrales Organ ist die eigene wissenschaftliche Fachzeitschrift Folia Phoniatrica et Logopaedica.
Es wird aktiv an der Entwicklung, Vereinheitlichung und Durchsetzung von medizinischen Leitlinien, Standards und Methoden wie auch globale rehabilitative Entwicklungshilfe mitgearbeitet. So wurde IALP-Expertenwissen in Maßnahmen zum Schutz vor Hörverlust, zur verbesserten Teilhabe bei Behinderung wie Kommunikationsstörungen sowie in die Post-/Long-COVID Leitlinien zur Rehabilitation integriert.
Neben dem alle drei Jahre stattfindenden Weltkongress geben die themenbezogenen Composia wichtige Impulse für Wissenserweiterung und Innovation, wie z.B. das im August 2017 an der Hochschule Bremen durchgeführte Composium zu Mehrsprachigkeit und Interkulturalität, das Scharff Rethfeldt nach Bremen holte, welche Teinehmende aus aller Welt versammelte und damit einen wesentlichen Beitrag leistete, deutsche Expertisen sichtbar zu machen und in internationale Projekte einzubinden.