Diagnostik
Jede logopädische Therapie beginnt mit einer logopädischen Diagnostik.
Zu Beginn der Diagnostik wird mit den zu behandelnden Personen und/oder den Angehörigen/Eltern ein Anamnesegespräch geführt.
Das Anamnesegespräch dient der Erfassung des aktuellen allgemeinen und sprachlichen Entwicklungsstandes (bei Kindern), der Auswirkungen auf die kommunikativen Fähigkeiten, der Krankheitsgeschichte, der Interessen der Patienten und Patientinnen und der Erfragung des Störungsbewusstseins. Darüber hinaus werden mit den Betroffenen bzw. den Eltern Ziele für die Therapie festgelegt.
Anschließend folgt die logopädische Untersuchung. Bei Kindern kann ein offen gestaltetes Spiel zur Kontaktaufnahme und ersten Einschätzung des sprachlichen Entwicklungsstandes sinnvoll sein.
Mit Hilfe von Test- und Screeningverfahren werden diejenigen sprachlichen, artikulatorischen, stimmlichen, mundmotorischen und/oder Schluckfähigkeiten erfasst, die in der Anamnese als auffällig beschrieben wurden und/oder den Logopädinnen und Logopäden im Gespräch aufgefallen sind.
Nach Abschluss und Auswertung der Diagnostik verfassen Logopädinnen und Logopäden einen Befundbericht mit folgenden Angaben:
- Was wurde untersucht?
- Welche Untersuchungsverfahren wurden angewendet?
- Welche Symptome sind erkennbar?
- Welche Einzelergebnisse liegen vor und wie lassen sie sich interpretieren?
- Welche Störung liegt vor?
- Über welche Ressourcen verfügt die zu behandelnde Person?
- Welche Umweltfaktoren wirken sich positiv oder negativ auf die Störung aus?
- Welche Störungsschwerpunkte sollten in der Therapie behandelt werden?
Die Ergebnisse werden dann in einem Gespräch mit den Eltern oder den betroffenen Personen und deren Angehörigen besprochen.
Logopäden und Logopädinnen klären dabei darüber auf, warum eine Therapie notwendig ist, was in der Therapie gemacht wird und wie die Betroffenen zu Hause unterstützt werden können.
Auch im Laufe der Therapie wird die Diagnostik regelmäßig durchgeführt, um Veränderungen der Symptomatik messen und die Behandlung ggf. anpassen zu können.
Literaturhinweise
- Beushausen, U. (2007). Testhandbuch Sprache. Diagnostikverfahren in Logopädie und Sprachtherapie. Bern: Verlag Hans Huber.
- Rausch, M., Thelen, K. & Beudert, I. (2014). Kompetenzprofil für die Logopädie. Frechen: dbl. Langfassung
- WHO (2005). ICF: DIMDI - ICF Version 2005