Meldung
Welttag des Stotterns am 22. Oktober 2024
Motto: Die Kraft des Zuhörens
Allein in Deutschland gibt es etwa 830 000 Menschen, die stottern. Viele von ihnen haben es nicht leicht im Alltag, denn es kursieren immer noch viele Vorurteile und Fehleinschätzungen rund um die Redeflussstörung. Um mit ihnen aufzuräumen und die breite Öffentlichkeit aufzuklären, wird jedes Jahr am 22. Oktober der Welttag des Stotterns gefeiert. So gibt es auch in diesem Jahr zahlreiche Aktionen, die für mehr Akzeptanz und Verständnis für stotternde Menschen sorgen sollen.
Zum Mitmachen und Aufklären inspiriert auch das diesjährige Motto: „Die Kraft des Zuhörens“. Damit soll vor allem das Umfeld der Stotternden angesprochen werden, denn: Es sind gerade die Mitmenschen, die den Betroffenen eine gute Unterstützung sein können, wenn sie sich im richtigen Zuhören üben. Was das bedeuten kann?
Hilfreich für die Betroffenen ist es, bewusst Blickkontakt zu halten und dem Gegenüber Zeit zu geben, auszusprechen. Wichtig ist, sich auf den Inhalt des Gesagten und nicht auf die Form zu fokussieren. Neben dem Fokus auf das Inhaltliche kann zum richtigen Zuhören auch gehören, Empathie zu zeigen und sich in die andere Person hineinzuversetzen. Verbalisiert der/die Stotternde negative, sprechbezogene Gefühle oder ist verunsichert, kann es helfen, darüber zu sprechen und die Sprechunflüssigkeit nicht zu tabuisieren.
Hierbei kann es auch helfen, sich generell zu dem Thema zu informieren. Wer die Störung kennt, kann sich besser in die Betroffenen hineinversetzen.
Wenn Sie als Logopäde/Logopädin mit Angehörigen von Stotternden arbeiten oder in Institutionen aufklären, können Sie gerne auf unsere Informationen zum Thema verweisen, die wir hier für Sie zusammengefasst haben.
Aufklärungskampagne der BVSS
Passend zum diesjährigen Motto veröffentlichte die Bundesvereinigung Stottern & Selbsthilfe e.V. (BVSS) ein Kurzvideo, in dem Mitglieder des ehrenamtlichen Vorstands „Die Kraft des Zuhörens“ mit einem Augenzwinkern aufgreifen. Ergänzend gibt die Organisation Tipps für das Verhalten im Gespräch mit stotternden Menschen. Zum Video sowie zu weiteren Informationen der BVSS gelangen Sie hier.
„Zuhören ist eine der wichtigsten Formen des Respekts,“ betont Norbert Bender, Vorsitzender der Bundesvereinigung Stottern & Selbsthilfe. Der geborene Ost-Berliner stottert seit seinem dritten Lebensjahr. Ihm ist bewusst, dass die Redeflussstörung nicht nur die Geduld der Sprechenden, sondern auch die der Zuhörenden fordert: „Jedes Wort zählt, auch wenn es mal länger dauert, bis es ausgesprochen ist.“