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Versorgungsforschung: Logopädische Forschungsergebnisse vorgestellt
Unter dem Motto „Versorgungsforschung – Nutzen für die klinische Praxis. Potentiale und Perspektiven“ berichteten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus den verschiedensten Bereichen des Gesundheitswesens im Rahmen des 21. Deutschen Kongresses für Versorgungsforschung (DKVF) über ihre Ansätze für eine verbesserte Gesundheitsversorgung. Für den dbl hat Bundesvorstandsmitglied Heike Marré, (Interessenvertretung Bildung), teilgenommen.
„Die Präsenz der Logopädie als vergleichsweise ‚junge‘ wissenschaftliche Disziplin ist mir gerade auch im Bereich der Versorgungsforschung wichtig, denn schließlich macht dies auch eine Grundlage unserer Arbeit aus. Partizipation, die Beteiligung der Patientinnen und Patienten auch an den Zielsetzungen in der Therapie, ist von essentieller Bedeutung“, so Marré, die auch an einem „World Café“ zum Austausch über das Thema „Gemeinsam forschen“ teilgenommen hat.
Erfreulicherweise war bei diesem Kongress auch ein logopädisches Forschungsprojekt der HAWK mit einer Poster-Präsentation vertreten. Annika Hecht und Ina Wargers referierten über ihre empirisch begründeten Handlungsempfehlungen zur Videotherapie in der ambulanten logopädischen Versorgung.
Die Handlungsempfehlungen sind im Rahmen des Projektes „VitaminB – Videotherapie in der ambulanten Logopädie/Sprachtherapie in Berlin/Brandenburg“ entstanden. Dieses rückt die Sicht von Behandelnden, Betroffenen und deren Angehörigen auf die logopädische Videotherapie in den Mittelpunkt und läuft noch bis Ende dieses Jahres unter der Leitung von Prof. Dr. Juliane Leinweber und Prof. Dr. Bernhard Borgetto. Es handelt sich bei dabei um das Nachfolgeprojekt zum Projekt „ViTaL“, welches im letzten Jahr ebenfalls mit einer Poster-Präsentation auf dem DKVF vertreten war. Bei beiden Projekten ist der dbl Kooperationspartner.
Ziel beider Projekte war und ist es, Evidenzen für die logopädische Videotherapie zu schaffen. Die Erkenntnisse sollen dazu beitragen, dass Videotherapie langfristig unter qualitativ hochwertigen Bedingungen als gleichwertige Alternative zur Präsenztherapie in der Logopädie implementiert werden kann. Insbesondere die auf dem DKVF vorgestellten Handlungsempfehlungen sollen Behandelnden, Betroffenen und deren Angehörigen dafür eine Orientierung bieten. Darüber hinaus sollen auch gegenüber IT-Unternehmen sowie gegenüber denjenigen, die politische Entscheidungen treffen, Bedarfe für eine Verbesserung von digitalen und rechtlichen Rahmenbedingungen aufgezeigt werden.