Meldung
(Un-)Ruhestand
Verabschiedung von Thomas Brauer als Leiter der Schule für Logopädie an der Uniklinik Mainz
Heute, am 28. August 2020, ist Thomas Brauer als langjähriger Leiter der Lehranstalt für Logopädie der Universitätsmedizin Mainz in einer (Corona-bedingt) online-Veranstaltung in den Ruhestand verabschiedet worden. Ein Video dieser Verabschiedung, bei der zugleich der 56. Geburtstag der Lehranstalt gefeiert worden ist, finden Sie unter diesem Link.
Im Forum Logopädie, Heft September 2020, haben wir Thomas Brauer drei Fragen zu seiner Zukunft gestellt und noch einmal einen Blick auf dieses „Urgestein“ der Logopädie geworfen, das im dbl-Bundesvorstand insgesamt 27 Jahre lang als Schatzmeister (nicht nur) die finanziellen Geschicke des dbl geprägt und gestaltet hat. Zuvor war er bereits drei Jahre lang Leiter der Fachtagung der Lehrlogopäden, so dass sich sein Engagement für unseren Verband auf 30 Jahre summiert.
An dieser Stellen erinnern sich nun WeggefährtInnen von Thomas Brauer an kleine Annekdoten aus dieser langen gemeinsamen Zeit.
Chili con Carne
Als langjähriger berufspolitischer Weggefährte, weit über 20 Jahre zusammen im Bundesvorstand unseres Berufsverbandes, denke ich gerne an die vielen kritischen und gemeinsamen Gespräche zur Lage unserer Berufsgruppe, die Gefahren und Chancen für unsere Freiberufler und Angestellten, der Politik im allgemeinen, der gesamten Berufspolitik und des dbl zurück. Dies war nicht nur Bestandteil unzähliger Sitzungen, die Gespräche gingen weiter bei gemeinsamen Essen, aber besonders bei den Zugfahrten ... und im ICE Speisewagen in Bezug auf das 'Chili con Carne'.
Thomas erzählte genüsslich ausmalend immer mal wieder in kleiner geselliger Runde über meine 'kulinarische' Zug Bistro Leidenschaft.
Dennoch versichere ich allen von Thomas so informierten Kolle(inn)en, keinesfalls nachtragend und ohne Umschweife, das ich auch andere Speisen sehr gerne esse...
Thomas wünsche ich einen verdienten und erfüllten 'Unruhe stand'."
Kurt Werner (ehemals langjähriges Mitglied im dbl-Bundesvorstand)
Nur zwei Nullen
Zu Thomas Brauer, mit dem ich einige Jahre im Bundesvorstand (BV) zusammenarbeiten durfte, fallen mir spontan die Begriffe Verlässlichkeit, Hintergrundarbeit, Kreativität und Verantwortung ein.
Verlässlichkeit: Mehr als zwei Drittel der Zeit meiner Mitgliedschaft im Verband war Thomas Brauer der Schatzmeister des dbl. Dies alleine zeigt, in welcher Kontinuität und Zuverlässigkeit er sich für den Verband eingesetzt hat. Während unserer Zusammenarbeit im BV waren alle Aufgaben, die er übernommen hatte, immer zum vereinbarten Zeitpunkt erledigt. Für die Gestaltung der inhaltlichen Arbeit, für die ich ja als Präsidentin verantwortlich war, war er ein verlässlicher Partner, weil ich mich auf seinen Überblick auf die Zahlen verlassen konnte.
Hintergrundarbeit: Thomas Brauer ist jemand, der seine Arbeit eher im Hintergrund führte. Beim Kongress suchte er zum Beispiel das Gespräch mit den Ausstellern, wie er sich überhaupt sehr um die Organisation und finanzielle Abläufe zum Kongress kümmerte. Dieses Kümmern im Hintergrund war sein Verständnis von Teamarbeit, seine Vorbereitung für Diskussionen und Entscheidungen im BV. Auch wenn er einen wirklich großen Willen zur Mitgestaltung hatte suchte er nicht das Rampenlicht und drängte sich nie in den Vordergrund. Es ging ihm um die Sache, das aber mit Nachdruck!
Kreativität: Bei allen strategischen Überlegungen, die wir im Vorstand für die Zukunft der Logopädie und des Verbandes diskutierten, war Thomas Brauer derjenige, der immer kreative Ideen für die Mitglieder im Blick hatte. Die Rabattaktionen gehen auf ihn zurück und auch viele organisatorische Überlegungen zum Kongress.
Verantwortung: Zu Beginn meiner Amtszeit hatte ich großen Respekt vor den Finanzen des dbl. Das war ja eine ordentliche Menge Geld, für die ich Mitverantwortung trug. Bei einem der ersten Gespräche, die ich dazu mit Thomas Brauer führte, erklärte er mir, dass der Unterschied zwischen 10.000 und 1.000.000 doch lediglich zwei Nullen seien. Damit nahm er mir ein wenig von meiner zu großen Vorsicht. Gleichzeitig zeigte er sich im Umgang mit dem Geld der Mitglieder sehr verantwortungsbewusst und vorausschauend. Er wusste stets über den Stand der Finanzen Bescheid, behielt die Mitgliederzahlen genau im Auge und macht Vorschläge zur Beitragsstruktur immer mit dem nötigen Vorlauf. Dass der dbl am Laufen blieb, war über lange Jahre wesentlich auch sein Verdienst.
Dr. Monika Rausch ((von 2002 bis 2010 Präsidentin des dbl)
Blaubär
"Dieser CPLOL-dbl-Tanzbär wurde mir anlässlich meines Abschieds vom CPLOL in Graz im Namen des dbl-Bundesvorstandes, dem auch Thomas angehörte, als Dankeschön überreicht. Bemalt hat ihn meines Wissens seine Tochter Teresa. Das ist typisch für Thomas, der immer seine ganze Familie für dbl-Aktivitäten eingespannt hat. Das Geschenk zeigt aber auch, dass er ein Gespür dafür hatte, was mir gefällt. Der Blaubär hat bei mir einen Ehrenplatz!"
Dietlinde Schrey-Dern (ehemals langjährige dbl-Präsidentin und Vorsitzende des Dachverbandes der europäischen LogopädInnen-Verbände CPLOL)