Meldung
Umfrage belegt: Sialorrhoe beeinträchtig Lebensqualität erheblich
Patientinnen und Patienten mit chronischer Sialorrhoe (auch Hypersalivation genannt) leiden unter unkontrolliertem Speichelfluss, häufig als Begleitsymptom neurologischer Erkrankungen wie z. B. Parkinson. Neben der Gefahr der Speichelaspiration wird die Lebensqualität der Betroffenen erheblich belastet. Weiterhin ist die soziale Isolation durch das Stigma des Speichelverlusts als Behandlungsindikation zu berücksichtigen.
Um Patientinnen und Patienten und ihren Behandlern einen bestmöglichen Service anbieten zu können, ist die Einschätzung der Behandlungssituation wichtig. So lud Merz Pharmaceuticals zusammen mit dem Deutschen Bundesverband für Logopädie e. V. Logopädinnen und Logopäden zu einer Umfrage ein (siehe hierzu unsere Meldung vom 11. Juni 2019). Die Ergebnisse zeigen:
- dass 99 Prozent eine Einschränkung im alltäglichen Leben ihrer Patienten sahen,
- dass sich fast die Hälfte (45 Prozent) eine verträgliche Therapie für ihre Patienten wünschen, die schlucktherapeutische Übungen ermöglicht,
- dass bei rund 42 Prozent der Patienten die Sialorrhoe als nicht adäquat behandelt angesehen wurde.
Diese Einschätzung spiegelt auch die Ergebnisse einer Umfrage unter Parkinson-Patienten wider. Wenn auch bei 63 Prozent der vermehrte Speichelfluss bisher nicht behandelt wird, so wird bei rund einem Fünftel (21 Prozent) der Patienten die Sialorrhoe mit schlucktherapeutischen Übungen therapiert. Die Umfrageergebnisse zeigen die elementare Wichtigkeit schlucktherapeutischer Übungsmaßnahmen zur Aktivierung und zum Erlernen von Kompensationsmechanismen.
Auch die aktuelle S2k-Leitlinie “Hypersalivation“ – die vom dbl mit erarbeitet worden ist – empfiehlt die funktionelle Dysphagietherapie als Behandlung. Zudem wird seit 2018 die Injektion von Botulinumtoxin als effektive und gut verträgliche medikamentöse Behandlungsoption empfohlen. Im Jahr 2019 wurde ein solches Präparat zur symptomatischen Behandlung der chronischen Sialorrhoe bei Erwachsenen, in Folge neurologischer Grunderkrankungen, als einzige medikamentöse Therapie zugelassen.
Weiterführende Informationen zum Thema Sialorrhoe finden Sie hier, eine entsprechende Patientenbroschüre können Sie hier herunterladen.