Meldung
Treffen der Arbeitsgruppe „Indikation Post-Covid-Syndrom“
Gastgeber: Bayerisches Staatsministerium für Gesundheit und Pflege
Am 8.7.22 fand die vierte Sitzung der Arbeitsgruppe „Indikation Post-Covid-Syndrom“ auf Einladung des bayerischen Gesundheitsministers Klaus Holetschek statt. Cordula Winterholler vertrat bei diesem online-Treffen unter dem Vorsitz von MinDirig Dr. Steinmann den dbl e.V. Weitere Mitglieder der Arbeitsgruppe, die sich eine optimierte Patient/innenversorung in Bayern als Ziel gesetzt hat, sind Vertreter/innen der Leistungserbringer, Kostenträger, Wissenschaft und Forschung sowie Betroffene.
Im Mittelpunkt dieses Meetings standen erste Erkenntnisse auf der Grundlage der Daten aus 2021 des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung in der Bundesrepublik Deutschland (www.zi.de). Obwohl das Risiko von Post-/Long Covid mit der Omikron-Variante sinkt (www.thelancet.com Vol 399 June 18, 22), gibt es eine steigende Anzahl an Betroffenen. Dies hängt mit den hohen Omikron-Fallzahlen der letzten Monate zusammen. Auf Bundesebene wurde das Thema im Rahmen des Koalitionsvertrages der Bundesregierung verankert und die Relevanz in der 9. Stellungnahme des Expertenrates der Bundesregierung hervorgehoben.
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Daten und Fakten des ZI auf der Basis der Quartalszahlen von 2021
Zwischen Q1 und Q4 2021 wurden 399.093 Post-Covid Patient/innen behandelt
Frauen sind überproportional im Post-Covid-Patient/innenkollektiv vertreten
Halsschmerzen/Heiserkeit, Ermüdung/Erschöpfung, Kurzatmigkeit, Husten und Kopfschmerzen sind die am häufigsten dokumentierten Post-Covid-Symptome.
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Der dbl e.V. wies in der anschließenden Diskussion nochmals darauf hin, dass Ergo- und Physiotherapie budgetneutral bei PCC verordnet werden kann, die logopädische Therapie dagegen nicht. Cordula Winterholler konstatierte: „Symptome wie refraktärer Husten, Kurzatmigkeit, Heiserkeit im Rahmen einer Vocal Fatigue, Wortfindungsstörungen sind Bestandteile logopädischer Handlungsfelder. Es ist nicht nachzuvollziehen, warum die Logopädie dann zu Lasten des ärztlichen Budgets gehen soll. In der aktualisierten Fassung der S1 Leitlinie Post Covid, die demnächst erscheinen wird (www.awmf.de), wird die Logopädie enthalten sein. Das bedeutet, dass Ärzt/innen, die leitliniengerecht verordnen wollen, ein Nachteil entsteht. Eine optimale Patient/innenversorgung ist in dieser Entscheidung des GKV Spitzenverbandes nicht zu erkennen.“
Die Vertreter/innen des Bayerischen Staatsministeriums für Gesundheit und Pflege versprachen, diesen Sachverhalt an entsprechender Stelle zu adressieren.
Im 2. Halbjahr 2022 wird die nächste Sitzung stattfinden. Dann werden erste Projektergebnisse der Förderinitiative „Versorgungsforschungsforschung zum Post-Covid-Syndrom“ vorgestellt.
Cordula Winterholler