Meldung
„So habe ich das noch nicht gesehen ...“ - der kultursensible Blick der Frühförderung auf Bindung und Interaktion
Thementag VIFF Baden-Württemberg online
Die Vereinigung interdisziplinäre Frühförderung (VIFF) Baden-Württemberg hat auch in diesem Jahr einen Fortbildungstag, und zwar zum Thema „kultursensibler Blick der Frühförderung auf Bindung und Interaktion“ durchgeführt. Aufgrund der Corona-Situation fand er online statt. Es war ein voller Erfolg! 100 Teilnehmende waren mit dabei, darunter auch einige Logopädinnen. Die schon länger gut eingeführte Veranstaltung wird alle zwei Jahre vom Vorstand der VIFF Ba-Wü organisiert.
Kulturelle Prägung und ihre Auswirkung in der Frühförderung
Am Morgen gab es zwei spannende Vorträge: „Bindung im Kulturvergleich“ und „Elternschaft und Erziehungsvorstellungen in (muslimischen) Migrationsfamilien“. Die Auswirkung, die die jeweils möglicherweise unterschiedliche kulturelle Prägung der Familien auch auf den Frühförderkontext hat, wurde in beiden Vorträgen sehr deutlich. Anschließend gab es Workshops, die sehr praxisorientiert verschiedene Schwerpunkte zum Thema beleuchteten. Besonders hervorzuheben ist der vielfältige Hintergrund der Vortragenden, von der muslimischen Mutter eines behinderten jungen Mannes über die Professorin mit Migrationshintergrund bis hin zur Kitaleiterin.
Diskussion: Was ist wichtig für gelingende Arbeit mit den Familien?
In der Podiumsdiskussion zum Abschluss konnte mit den Statements der Referentinnen und Referenten sowie den Wortmeldungen der Teilnehmenden ein guter Schlusspunkt gesetzt werden. Konsens bestand darin, dass alle Akteure in der Frühförderung gut darin tun, eher Interesse zu zeigen als bereits von vornherein zu bewerten. Eltern zusätzlich zur pädagogisch-therapeutischen Arbeit mit den Kindern in Netzwerke einzubinden, Kontakte zu anderen Eltern mit behinderten Kindern vermitteln, sind Beispiele für gelingende Arbeit mit den Familien.
Nikola Determann
Beisitzerin im Vorstand der VIFF/LV Baden-Württemberg