Meldung
Tarifpolitik im Fokus
Zweites Treffen mit Verdi in 2022
Am 8.09.2022 traf sich das neu benannte Netzwerk Berufe im Gesundheitswesen (Netzwerk BiG) mit unseren Gesprächspartnern bei Verdi. Im Vordergrund dieses Treffens stand die aktuelle Tarifpolitik. Verdi bereitet sich aktuell auf die nächste Tarifrunde des TVöD vor und sammelt Forderungspunkte. Diese können auf der Homepage von Verdi unter https://zusammen-geht-mehr.verdi.de/ eingereicht werden.
Die Erwartungen auf Seite der Beschäftigten sind zu recht hoch. Das marode Krankenhaussystem und die nun noch hinzukommende Inflation und die steigenden Lebenshaltungskosten machen allen Angestellten im TVöD Bereich zu schaffen. Verdi geht bereits jetzt davon aus, dass diese Tarifrunde nicht ohne flächendeckende Streiks auskommen wird. Auch klar kommuniziert wurde, dass es in der kommenden Tarifrunde nicht um Strukturforderungen (Eingruppierung o.ä.) gehen wird, sondern ausschließlich um eine Steigerung der Löhne. Daher stehen auch Lohnoptimierungsprozesse wie Altersvorsorge oder steuerfreie Leistungen, welche evtl. im dritten Entlastungspaket beschlossen werden sollen, weniger im Fokus.
Neben diesem Thema ging es auch um den ersten Flächentarifvertrag für Entlastung in NRW. Dieser wurde nach 77 Tagen Streik für mehr Personal in den Unikliniken und bessere Arbeitsbedingungen abgeschlossen. Sechs große Unikliniken in Aachen, Bonn, Düsseldorf, Essen, Köln und Münster sind von diesem neuen Tarifvertrag betroffen, auch die Logopädie. Entlastung im Bereich des Personals soll es unter anderem auf den Normal-, Intensiv- und Geriatrie-Stationen geben. Alle Ergebnisse und das Eckpunktepapier des neuen Tarifvertrages finden Sie unter https://notruf-entlastungnrw.de/.
Im anschließenden Austausch mit den anderen Verbänden und Verdi wurde deutlich: Wir müssen unsere Berufsgruppe und die Wichtigkeit unseres therapeutischen Berufes immer wieder nachdrücklich aufzeigen!
Heidemarie Büchner
dbl-Bundesvorstand, Interessenvertretung Angestellte