Meldung

Am 9. September ist der Tag des alkoholgeschädigten Kindes, an dem auf eine zwar häufige, aber gleichzeitig auch eher unbekannte Behinderung aufmerksam gemacht wird: die Fetale Alkoholspektrumstörung (FASD). Mit dem Aktionstag soll dafür sensibilisiert werden, wie gefährlich der Konsum von Alkohol in der Schwangerschaft ist.

Der Begriff FASD umfasst alle Schäden, die entstehen, wenn ein ungeborenes Kind schon im Mutterleib mit Alkohol in Berührung kommt. Laut der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) werden allein in Deutschland jedes Jahr rund 10 000 Kinder mit FASD geboren. Etwa 90 Prozent dieser Kinder hat eine Sprach- und/oder Sprechstörung oder auch Probleme beim Schlucken.

Eine FASD ist nicht heilbar, allerdings können Kinder mit therapeutischer Unterstützung ihre Fähigkeiten verbessern, so dbl-Logopädin Ina Lippold. Die Expertin erklärt:

„Die Logopädie spielt eine entscheidende Rolle in der Unterstützung von Kindern mit FASD. Sie kann einen wichtigen Beitrag dazu leisten, die Lebensqualität und die Teilhabe von Menschen mit FASD zu verbessern. Besonders herausfordernd ist bei der logopädischen Arbeit mit diesen Patient*Innen die Tatsache, dass diese Kinder oft zusätzlich mit Aufmerksamkeits- und Gedächtnisproblemen zu kämpfen haben. Daher erfordert die Therapie ein gutes Hintergrundwissen, Geduld und individuelle Anpassung, um den speziellen Bedürfnissen jedes Kindes gerecht zu werden. Wichtig ist dabei immer eine möglichst früh gestellte Diagnose, damit den Kindern und ihren Bezugspersonen die geeignete individuelle Unterstützung angeboten werden kann. Leider ist die Dunkelziffer bei dieser Behinderung immer noch sehr hoch.“

Ina Lippold setzt sich seit Jahren dafür ein, dass FASD in der Logopädie bekannter wird. (Foto:privat)

In ganz Deutschland finden während der Aktionswoche FASD 2024 vom 9. bis 16. September 2024 viele Veranstaltungen statt – in Präsenz und auch online. Weitere Infos zum Thema und auch zu den geplanten Veranstaltungen finden Sie hier:

FASD Deutschland e.V. - Informationsportal für Betroffene und Angehörige (fasd-deutschland.de)