Meldung
Schulgeldfreiheit - wie ist der Stand der Dinge?
Noch sind nicht alle Bundesländer dabei
In den vergangenen Jahren wurden in den verschiedenen Bundesländern Voraussetzungen geschaffen, die Schulgelder für die Therapieberufe zu übernehmen. Insgesamt sind es nunmehr zehn Bundesländer, die diese Übernahme gewährleisten. Zuletzt hat Sachsen die Schulgeldfreiheit eingeführt (siehe unsere Meldung vom 25. März 2021).
In Berlin wird die Schulgeldbefreiung im kommenden Jahr folgen (siehe unsere Meldung vom 23. August 2021).
Die Koalitionsvereinbarungen aus dem Jahr 2018 setzten sich unter anderem zum Ziel, die Schulgeldfreiheit der Gesundheitsberufe zu schaffen, dies ist bislang auf Bundesebene also immer noch nicht umgesetzt. Daran hat auch die Forderung des im März 2020 erschienen Eckpunktepapiers der Bund-Länder-Arbeitsgruppe „Gesamtkonzeption Gesundheitsfachberufe“, die Gesundheitsfachberufe sollen schulgeldfrei ausgebildet werden, nichts geändert. Somit fällt die Aufgabe, die Schulgeldfreiheit nun auf Bundesebene zu schaffen, in den Aufgabenbereich der neu zu bildenden Bundesregierung. Sie übernimmt nicht nur diese Aufgabe von der vorherigen, sondern zugleich auch jene, Grundlagen für die hochschulische Ausbildung für die Therapieberufe zu schaffen - das erklärte Ziel des Arbeitskreises (AK) Berufsgesetz. Für die Logopädie ist die Überprüfung der Vollakademisierung in dem Eckpunktepapier verankert. Auch hier werden sich Fragen zur Finanzierung stellen. Dennoch: Will die neue Bundesregierung den Fachkräftemangel tatsächlich beheben, dürfen Finanzierungsfragen nicht wie in den vergangenen Jahren dazu genutzt werden, um sämtliche Bestrebungen der Therapieberufe zur Weiterentwicklung der eigenen Berufsgruppe unter dieser Überschrift zu ersticken! Fachkräftemangel und Abwanderung aus den Therapieberufen sind wichtig zu nehmen, um die Versorgung auch in der Zukunft zu gewährleisten
Schulgeldfrei sind derzeit (stand Oktober 2021) folgende Bundesländer:
Bayern, Bremen, Hamburg, Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Saarland, Sachsen (neu ab Schuljahr 2021/2022), Schleswig-Holstein.
Berlin folgt dann im Schuljahr 2022/2023.
Azzisa Pula-Keuneke (dbl-Referat Bildung)