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Sachsen-Anhalt: Schulgeld soll entfallen
Nachdem eine bundesweite Regelung, die Ausbildung in den therapeutischen Gesundheitsberufen unentgeltlich anzubieten, immer noch fehlt, haben viele Bundesländer auf eigene Initiative die Schulgeldfreiheit eingeführt.
Nun will auch Sachsen-Anhalt dafür sorgen, dass die Ausbildung in Gesundheitsberufen wie Logopädie, Physio- und Ergotherapeut*innen kostenfrei erfolgen kann. Damit soll ein wichtiger Beitrag zur Fachkräftesicherung geleistet und die Patientenversorgung gesichert werden. Am 11. Januar hat der Bildungsausschuss eine entsprechende Beschlussempfehlung an den Landtag verabschiedet. Diese Vorlage wird auf der nächsten Sitzung des Landtages erörtert werden und dann sollen die Schritte zur Schulgeldbefreiung schnellstmöglich umgesetzt werden. Auch Sozialministerin Petra Grimm-Benne begrüßt eine künftige Schulgeldfreiheit ausdrücklich.
Damit sind es insgesamt nur noch vier Bundesländer, in denen die Ausbildung zur Logopäd*in noch die Zahlung von Schulgeld beinhaltet. So müssen Schüler*innen beispielsweise in Baden-Württemberg und Thüringen monatlich zwischen € 130 bis € 160 selbst zahlen. Bleibt zu hoffen, dass es auch in diesen Bundesländern bald Regelungen hierzu gibt, die Ausbildungen kostenfrei anzubieten.
Der dbl begrüßt es, dass der überwiegende Teil der Bundesländer seit 2019 die Schulgeldfreiheit umgesetzt hat und die Ausbildungskosten nicht mehr privat „geschultert“ werden müssen. Lang genug wurde dies von vielen Schüler*innen verlangt.
Ebenso fordert der dbl für die hochschulische Ausbildung der Logopädie, die als alleinige Ausbildungsform in der Berufsgesetznovellierung verankert werden soll, dass die Finanzierung staatlich erfolgt. Für Studiengänge anderer Gesundheitsberufe, wie beispielsweise der Medizin oder der Pharmazie, eine Selbstverständlichkeit.
Azzisa Pula-Keuneke, dbl-Referat Bildung