Meldung
S3-Leitlinie Demenzen aktualisiert
Die S3-Leitlinie „Demenzen“ wurde unter Federführung der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde e.V. (DGPPN) und der Deutschen Gesellschaft für Neurologie e.V. (DGN) aktualisiert.
Sie kann unter folgendem Link im AWMF-Leitlinienregister eingesehen werden: https://register.awmf.org/de/leitlinien/detail/038-013
Im Unterschied zur Vorversion enthält die Leitlinie nun eine, wenn auch schwache, Empfehlung von spezifischen logopädischen Maßnahmen hinsichtlich einer Dysphagie bei Demenz (Kapitel 6.8, S. 251).
Prof. Dr. Christina Knels, die Ihre Expertise für den dbl in diese Leitlinie eingebracht hat, erläutert:
„Die für diese Empfehlung zugrunde gelegte Studie ist die einzige, die den methodischen Kriterien zur Bewertung von Literatur entsprechen konnte. Im Bereich der logopädischen Interventionen bei demenziellen Erkrankungen existiert zwar eine Vielzahl von Studien, methodisch halten diese jedoch leider bezüglich der Stichprobengrößen und des Studiendesigns nicht den Kriterien einer S3-Leitlinie stand. Das Problem der Studienlage in der Logopädie ist mittlerweile nicht mehr das Vorhandensein einer Kontrollgruppe im Studiendesign, sondern die Randomisierung der Probandengruppen. Es muss in den Studien ganz klar dargestellt sein, dass die Zuordnung der Probanden in Interventions- und Kontrollgruppe randomisiert, also per Zufall erfolgt. Ist dies nicht oder nicht eindeutig in den Studien dargestellt, erfolgt keine Zuordnung zur Evidenzklasse 1 und diese Studien werden als Konsequenz für die Literaturanalyse gar nicht erst herangezogen.“
Der dbl-Bundesvorstand dankt Frau Prof. Knels sehr für ihr Engagement, mit dem sie trotz der oben beschriebenen widrigen Studienlage in dieser S3-Leitlinie einen kleinen Erfolg für die Logopädie und für Menschen mit demenziellen Erkrankungen, die an einer Schluckstörung leiden, erzielen konnte.