Meldung
Rückmeldung aus Brandenburg zur Schutzausrüstung
„Vielen Dank für Ihre Anfrage vom 31. März 2020 an die Ministerin Frau Ursula Nonnemacher, in der Sie auf den derzeitigen Mangel an Schutzausrüstungen im Bereich der Heilmittelerbringer hinweisen. Gern beantworte ich Ihr Anliegen im Auftrag der Ministerin.
Wir stecken in einer weltweiten Krise. die durch das Coronavirus verursacht worden ist und wir wissen, dass wir den Höhepunkt dieser Krise längst noch nicht erreicht haben. Verbunden damit greifen Unsicherheit und die Angst um sich, sich selbst, seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und seine Patientinnen und Patienten nicht ausreichend vor Infektionen schützen zu können und somit zu einer ungewollten Ausbreitung des Virus beizutragen. Hygieneartikel und spezielle Schutzkleidung fehlen überall und sind auf dem freien Markt auch kaum noch zu beschaffen.
Leider muss ich Ihnen mitteilen, dass Inhalt und Umfang möglicher Lieferungen an Schutzausrüstung aktuell nicht voraussehbar sind. Ich kann Ihnen nicht sagen, ob, wann und in welcher Zahl Schutzausrüstung tatsächlich zur Verfügung stehen wird. Hier wird es langfristig die Aufgabe sein, eine Verlagerung von Produktionsstätten nach Europa und den Aufbau einer entsprechenden Reserve nachhaltig zu betreiben.
Zuoberst steht weiterhin die Eigenverantwortung jedes Einzelnen. Daher ist es unerlässlich und ich kann auch an Sie nur appellieren, sich ggf. gemeinsam mit anderen Verbänden um Materialbeschaffung eigenständig zu bemühen. Praxen können zudem die lnfektionslage und nötige Schutzmaßnahmen vor Ort am besten einschätzen, Ihren Praxisbetrieb entsprechend organisieren und den aktuellen Notwendigkeiten anpassen. Nicht erforderliche Behandlungen sollten nicht mehr durchgeführt und die Hygienevorschriften sowie das lnfektionsschutzgesetz penibel eingehalten werden, um die Menschen genauso wie Personal bestmöglich vor einer Infektion mit dem Virus zu schützen. Auch kann mit einer örtlichen Apotheke die Bereitstellung von Desinfektionsmitteln vereinbart werden.
Für die konkrete Entlastung der Praxen in einer Zeit, in der Mund-Nase-Schutzmasken und/oder FFP-Atemschutzmasken nicht mehr in ausreichender Anzahl zur Verfügung stehen, weise ich darüber hinaus auf die aktuelle RKI-Empfehlungen vom 13.03.2020 über den ressourcenschonenden Einsatz von Mund-Nasen-Schutz und FFP-Masken hin. Lassen Sie uns alle, in dieser schwierigen Zeit verantwortungsvoll handeln, damit wir diese Krise gemeinsam gut überstehen. In diesem Sinne danke ich Ihnen und allen Beteiligten für Ihr verantwortungsvolles Handeln.“
Diese Rückmeldung des Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie des Landes Brandenburg bietet leider keine konkrete Zusage zur Schutzausrüstung im ambulanten Praxis Bereich. Die Kolleginnen werden vor Ort mit ihrem entsprechenden Bedarf derzeit allein gelassen. Es wird an alle Logopädinnen und Logopäden vor Ort appelliert, sich eigenständig um entsprechende Schutzausrüstung zu kümmern und Netzwerke vor Ort aufzubauen, um eine gemeinsame Beschaffung voran zu treiben. Wir freuen uns, wenn Sie uns im Mitgliederportal in der Gruppe Brandenburg oder per E-Mail darüber informieren, wie erfolgreich die Bemühungen zur Sicherung der Versorgung mit Schutzausrüstung in ihrem Bundesland sind.