Meldung
Raumluftreiniger – eine Alternative für die kalte Jahreszeit?!
Die weltweite Entwicklung der SARS-CoV-2 Infektion und die nun wieder steigenden Infektionszahlen in Deutschland geben vor allem im Hinblick auf den beginnenden Herbst Anlass zur Sorge. Wie können die derzeit gut umsetzbaren Hygienemaßnahmen durch ausreichendes Lüften auch in der kalten Jahreszeit umgesetzt werden? Eine Lösung könnte der Einsatz von technischen Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie sein.
Wie wir nun wissen, entsteht beim Atmen, Sprechen, Singen, Husten und Niesen eine erhöhte Aerosolbelastung, die durch das Tragen von entsprechenden Schutzmasken, je nach Abstand, deutlich zu verringern ist. Die logopädische Arbeit lebt jedoch in vielen Bereichen von einer Präsenz des Mundbildes und erfordert in den bald kommenden Herbst- und Wintermonaten neue Wege zur Anpassung der Hygiene- und Infektionsschutzmaßnahmen.
Prof. Christian J. Kähler und sein Team um Dr. Rainer Hain vom Institut für Strömungsmechanik und Aerodynamik der Universität der Bundeswehr München testen derzeit in Zusammenarbeit mit dem dbl verschiedene Methoden, die ein adaptiertes Arbeiten in der logopädischen Therapie unter Einhaltung unserer hohen Hygienestandards möglich machen könnten. Ergebnisse hierzu sollen Ende September zur Verfügung stehen.
Aktuell erforscht Prof. Dr. Kähler, ob mobile Raumluftreiniger grundsätzlich geeignet sind, einen sinnvollen Beitrag zur Reduzierung der Infektionsgefahr zu leisten. Das Video „Können Raumluftreiniger eine indirekte SARS-CoV-2 Infektionsgefahr durch Aerosole reduzieren?“ können Sie sich hier auf YouTube ansehen. Den ausführlichen Versuchsbericht zu den ersten Ergebnissen finden Sie hier.
Das von ihm zunächst getestete Gerät verfügt über eine Filterkombination, die gewährleistet, dass Aerosolpartikel mit einem Durchmesser von 0,1 bis 0,3 µm zu 99,995 Prozent aus der Raumluft gefiltert werden. Die Ergebnisse zeigen, dass die Aerosolkonzentration in einem Raum mit einer Größe von 80 m² innerhalb kurzer Zeit überall auf ein geringes Maß reduziert werden kann. Damit stellen diese Geräte aus Sicht der Wissenschaftler eine sehr sinnvolle technische Lösung dar, um in Schulen, Büros, Geschäften, Wartezimmern, Gemeinde- und Vereinshäusern, Aufenthalts- und Essensräumen usw. die indirekte Infektionsgefahr durch Aerosole stark zu verringern.
Heidemarie Büchner
(komm. Interessenvertretung der Angestellten)