Meldung
Quo vadis Fachkräftesicherung in NRW?
Fachtreffen im Landesministerium
Das "Zukunftsbündnis Pflege-, Betreuungs- und Gesundheitsfachberufe“ des Landesministeriums für Arbeit, Gesundheit und Soziales in Nordrhein-Westfalen (MAGS) hat u.a. zum Ziel, konkrete Maßnahmen für eine angemessene Fachkräfteausstattung und -sicherung in den Pflege- und Gesundheitsfachberufen zu entwickeln und umzusetzen. Zu Auftakt hatte das Bündnis im Juni zum einem Fachgespräch ins Ministerium eingeladen, um in einem Brainstorming bei (aus seiner Sicht) relevanten Expert*innen der Pflege-, Betreuungs- und Gesundheitsfachberufe grundlegende Probleme der Fachkräftesicherung zu erfragen. Die Teilnehmer*innen, darunter auch dbl-Vertreterinnen, sollten sich einbringen und äußern, was sie unter einer "guten Berufswahl/-orientierung“, einer "guten Ausbildung" und einer "guten Beschäftigung" verstehen.
Da mehrheitlich Vertreter*innen der Pflege- und Betreuungsberufe und privater Anbieter anwesend waren, fokussierten die Inhalte entsprechend vor allem deren Perspektiven. Der Vorschlag, bei der geplanten Weiterarbeit die Berufsbereiche (Pflege, Betreuung, Therapieberufe) getrennt voneinander zu betrachten, wurde seitens der Vertreter*innen des MAGS leider nicht aufgegriffen.
Das Thema "Fachkräftesicherung" soll im MAGS also nicht berufsspezifisch, sondern berufsübergreifend betrachtet werden. Ziel des MAGS sei es, ein Zukunftsbündnis zwischen den Beteiligten zu schmieden. Dabei blieb aus unserer Perspektive allerdings offen, wie dies gelingen kann, wenn nicht zunächst die jeweiligen berufsspezifischen Ausgangslagen und Anforderungen an die Berufe in einer Bestandsaufnahme geklärt und dann gemeinsam der Standort und die Rolle des jeweiligen Berufes im Gesundheitswesen bestimmt werden. Einig waren sich die Beteiligten darin, dass systembedingt die Kompetenzen der Berufe nicht in dem Maße abgefragt werden, wie dies möglich wäre, und auch darin, dass dies dazu beiträgt, Fachkräfte zu verlieren – oder gar nicht erst für unsere Berufe zu gewinnen.
Wir sind gespannt, wie seitens des MAGS die geplante Fortsetzung in Arbeitsgruppen zu den Schwerpunkten Berufswahl/Orientierung, Ausbildung und Beschäftigung umgesetzt wird und welche Ergebnisse hier erarbeitet werden.
Wir halten Sie auf dem Laufenden.