Meldung
PRESSEMITTEILUNG: Preise für logopädische Forschungsarbeiten verliehen
Auszeichnungen gehen nach Aachen, Erlangen und Würzburg
(Frechen 04.06.2021) Auch dieses Jahr zeichnet der Deutsche Bundesverband für Logopä¬die e.V. (dbl) im Rahmen seines 49.digitalen Jahreskongresses wieder herausragende wissen¬schaftliche Arbeiten mit dem dbl-Luise-Springer-Forschungspreis und dem dbl-Nachwuchspreis aus. Die mit je 2.500 Euro dotierten Forschungs- und Nachwuchspreise werden gemeinsam durch den dbl und dem Verlag Schulz-Kirchner gestiftet.
Den Luise-Springer-Forschungspreis, der 2020 zweifach vergeben wurde, erhalten Hannah Hensen für ihre Masterarbeit „Stille Pausen in der Spontansprache – Reliabilität in unterschiedlichen Erhebungsmethoden und Zusammenhänge mit exekutiven Funktionen“ und Dennis Thorndahl für seine Masterarbeit „Barrieren und Gelingensbedingungen bei der Etablierung der Unterstützten Kommunikation (UK) als Gegenstand logopädischer/ sprachtherapeutischer Interventionen in Deutschland – eine Fragebogenerhebung“.
Ziel der Arbeit von Hannah Hensen war es, die Reliabilität stiller Pausen in unterschiedlichen Erhebungsmethoden zu bestimmen und Zusammenhänge stiller Pausen mit den exekutiven Funktionen aufzudecken. Die Aachener Logopädin absolvierte von 2012 bis 2015 ein ausbildungsintegrierendes Bachelorstudium, 2019 schloss sie das Masterstudium Lehr- und Forschungslogopädie an der RWTH Aachen University ab. Hensen arbeitet an der NRK Aachen Ambulante Neurologische Rehabilitationsklinik und ist Dozentin an einer Berufsfachschule für Logopädie.
Dennis Thorndahl konnte in seiner Arbeit nachweisen, dass das Einbringen logopädischer/ sprachtherapeutischer Kompetenzen in der Versorgung zur Unterstützten Kommunikation durch strukturelle und formale Barrieren erschwert wird und verdeutlichen, dass es u.a. wichtig ist, diese als verpflichtenden Teil in die logopädische Ausbildung aufzunehmen. Thorndahl absolvierte von 2010 bis 2014 den Bachelorstudiengang Logopädie an der Hochschule für Gesundheit (hsg) in Bochum und schloss sein darauffolgendes Masterstudium der Lehr- und Forschungslogopädie an der RWTH Aachen University 2019 ab. Er ist im Forschungs- und Beratungszentrum für Unterstützte Kommunikation der Universität zu Köln tätig und arbeitet im Forschungsprojekt „MUK – Erweiterung des Selektivvertrags zu Maßnahmen der Unterstützten Kommunikation“ mit.
Der Nachwuchspreis 2020 wurde Julia Kornmayer für die Bachelorarbeit mit dem Titel „Erhebung der Sprechgeschwindigkeit von Vorschulkindern“ verliehen. Als Teil der evidenzbasierten logopädischen Diagnostik wird auch die Sprechgeschwindigkeit erhoben. Da es derzeit keine Normwerte für Kinder gibt, befasst sich die preisgekrönte Bachelorarbeit mit der Erhebung separater Normwerte anhand einer Auswahl von regelrecht entwickelten Vorschulkindern. Julia Kornmayer schloss im März 2019 ihr Bachelorstudium Logopädie in Erlangen ab. Julia Kornmayer arbeitet in einer logopädischen Praxis in Baden-Württemberg.
Den dbl-Nachwuchspreis 2021 für herausragende wissenschaftliche Arbeit erhalten Myriam Funk und Vera Wolfrum für ihre gemeinsame Bachelorarbeit zu spezifischen Aspekten der Versorgung von PatientInnen mit Cochlea-Implantaten. Die Arbeiten tragen die Titel: „Evaluation eines live voice Screenings für die CI-Nachsorge unter besonderer Berücksichtigung der Itemanalyse – Quer- und längsschnittliche Betrachtung“ (Funk) sowie „Evaluation eines live voice Screenings für die CI-Nachsorge unter besonderer Berücksichtigung der Itemanalyse – Einsilberverständnis und Hörzufriedenheit“ (Wolfrum).
Zugrunde gelegt wurde dieser herausragenden Bachelorarbeit ein 2019 entwickeltes „live voice Screening”, das beide Autorinnen in aufwendigen Untersuchungen unter Berücksichtigung von Expertenmeinungen und statistischen Analysen weiterentwickelt haben. Funk und Wolfrum haben ihr Studium der Akademischen Sprachtherapie/ Logopädie an der Fakultät für Humanwissenschaften der Julius-Maximilians-Universität in Würzburg abgeschlossen. Myriam Funk arbeitet mittlerweile im Cochlear Implantat Centrum (CIC) Rhein-Main, Vera Wolfrum ist Studentin an der RWTH Aachen im Masterstudiengang Lehr- und Forschungslogopädie.
Der dbl leistet mit der regelmäßigen Verleihung der Nachwuchs- und Forschungspreise einen wichtigen Beitrag zur Wissenschaftsförderung und unterstützt damit aktiv die Etablierung einer eigenständigen logopädischen Wissenschaft in Deutschland.
V.i.S.d.P.: Dagmar Karrasch, Deutscher Bundesverband für Logopädie, Augustinusstraße 11a, 50226 Frechen. Weitere Informationen: Margarete Feit, Tel.: 02234/37953-0, Fax: -13, E-Mail: presse@dbl-ev.de, Internet: www.dbl-ev.de