Meldung
PRESSEMITTEILUNG: Logopädieverband fordert einheitliche hochschulische Ausbildung
Politik soll veraltetes Berufsgesetz dringend an gestiegene therapeutische Anforderungen anpassen!
(Koblenz, 19.05.2022) „Eine einheitliche hochschulische Ausbildung muss zentraler Bestandteil eines neuen Berufsgesetzes in der Logopädie/Sprachtherapie sein", fordert die Präsidentin des Deutschen Bundesverbandes für Logopädie e.V. (dbl), Dagmar Karrasch, im Vorfeld des dbl-Jahreskongresses, der am 20. und 21. Mai 2022 in der Rhein-Mosel-Halle in Koblenz stattfindet. Bund und Länder hätten eine Modernisierung des mittlerweile 42 Jahre alten Berufsgesetzes seit vielen Jahren zugesagt, aber immer wieder auf die lange Bank geschoben.
"Aktuell ist die Logopädie in Deutschland von der europaweit üblichen hochschulischen Ausbildung ausgeschlossen. Dabei verfügen ca. 80 Prozent der Absolventen über eine Hochschulzugangsberechtigung und immer mehr der (berufs-)fachschulisch Ausgebildeten erwerben parallel oder im Anschluss zusätzlich einen Hochschulabschluss", so Karrasch. „Für die Berufsfachschüler bedeutet dies jedoch, dass sie enorme Kosten und eine bis zu sechsjährige Ausbildungszeit in Kauf nehmen müssen, um eine international anschlussfähige Ausbildung zu erhalten. Das ist unzumutbar!“, unterstreicht die dbl-Präsidentin.
Seit Jahren belegen die an deutschen Hochschulen laufenden und 2016 sowie 2020 umfassend evaluierten Modellstudiengänge in der Logopädie eindrucksvoll die Notwendigkeit einer hochschulischen Ausbildung. Auch die Umsetzbarkeit, Qualität und Finanzierbarkeit entsprechender Studiengänge konnte 2019 in Studien nachgewiesen werden.
"Die Untätigkeit der Politik gefährdet die ohnehin mit Fachkräftemangel belasteten Berufsgruppen der Logopädie/Sprachtherapie, die Weiterentwicklung des Faches in Forschung und Wissenschaft, die überfällige Vereinheitlichung der aktuell zwölf unterschiedlichen berufsfach- und hochschulischen Ausbildungswege in einem neuen Berufsgesetz sowie nicht zuletzt auch die dauerhafte Sicherstellung einer hochwertigen ambulanten und stationären Versorgung der Patientinnen und Patientenversorgung mit logopädischer Diagnostik und Therapie", so die dbl-Präsidentin.
Hintergrund
Alle Berufsverbände der Logopädie/Sprachtherapie setzen sich im Arbeitskreis Berufsgesetz gemeinsam für die Akademisierung und Vereinheitlichung der Ausbildung ein (www.arbeitskreis-berufsgesetz.de). Daneben engagiert sich der dbl zusammen mit Verbänden der Ergotherapie und der Physiotherapie im Bündnis Therapieberufe an die Hochschulen für eine Ausbildung aller drei Berufsgruppen auf Hochschulniveau (https://buendnis-therapieberufe.de/).
V.i.S.d.P.: Deutscher Bundesverband für Logopädie e.V. (dbl), Augustinusstr. 11 a, 50226 Frechen. Pressekontakt: Deutscher Bundesverband für Logopädie e.V. (dbl), Augustinusstr. 11 a, 50226 Frechen, Pressereferat, Margarete Feit, Tel.: 02234/37953-27, Fax: 02234/37953-13, E-Mail: presse(at)dbl-ev.de, Internet: www.dbl-kongress.de. Vom 19. bis 21. Mai 2022 erreichen Sie uns in Koblenz unter der Telefonnummer: 0171-1428030.