Meldung
NRW: Prof. Dr. Thomas Günther als dbl-Sachverständiger bei Anhörung
Antrag von SPD- und FDP-Fraktion zu Chancengleichheit bei LRS und Dyskalkulie
„Chancengleichheit für Kinder mit Lese-Rechtschreibstörung & Rechenschwäche“ lautet der Antrag der SPD- und FDP-Fraktion im Landtag von Nordrhein-Westfalen, der eine Erneuerung des LRS-Erlasses von 1991 und einer erstmaligen Einführung eines Dyskalkulie-Erlasses zur Unterstützung der Kinder mit einer Rechenstörung fordert. Damit wird ein Thema aufgegriffen und in den Fokus gerückt, das in ähnlicher Form auch im schwarz-grünen Koalitionsvertrag verankert ist. Die Förderung der Kinder und Jugendlichen mit Lese-, Rechtschreib- und Rechenstörung umfasst grundsätzlich einen Katalog diverser Maßnahmen rund um inner- und außerschulische Förderung, Notenschutz und Nachteilsausgleich.
Anhörung: dbl legt Fokus auf aktuellen Stand der Forschung zu LRS und Dyskalkulie und die Rolle der Logopädie
Vertreter*innen der Lehrenden, Forschenden und der Eltern betroffener Kinder und auch der Deutsche Bundesverband für Logopädie (dbl) e.V. waren am 19. September zur Stellungnahme in die Sitzung des Ausschusses für Bildung und Schule im Landtag in Düsseldorf eingeladen. Als Sachverständiger für den dbl beantwortete Prof. Dr. Thomas Günther (RWTH Aachen), der auch der Mandatsträger für die LRS-Leitlinie ist, die Fragen der Parteien zu einzelnen Aspekten der eingereichten Stellungnahmen. Er rückte den Fokus unter anderem auf den aktuellen Stand der Forschung in Hinblick auf die S3-Leitlinien zu LRS und Rechenstörung. In diesem Kontext beleuchtete er die Rolle der Logopädie und der speziell zertifizierten Logopäd*innen als Lerntherapeut*innen in Hinblick auf Diagnostik, Förderung und Therapie dieser Teilleistungsschwächen – aber auch als Partner*innen in der interprofessionellen Zusammenarbeit, z.B. in den Multiprofessionellen Teams in den Schulen.
dbl unterstützt die Forderung der Landtagsfraktionen von SPD und FDP
Prof. Dr. Günther machte bei der Anhörung sehr deutlich, dass der dbl ganz klar die Forderungen des Antrags der SPD- und FDP-Fraktionen für eine Überarbeitung des LRS-Erlasses sowie eine erstmalige Ausfertigung eines Dyskalkulie-Erlasses unterstützt. Die Stellungnahmen der anderen eingeladenen Sachverständigen gingen in dieselbe Richtung. Wir hoffen, dass sich für die Kinder und Jugendlichen mit Lese-, Rechtschreib- und Rechenstörungen jetzt zeitnah die Voraussetzungen verbessern!
Die Stellungnahmen und auch der Antrag sind hier online abrufbar.