Meldung
Nordrhein-Westfalen: Gespräch mit SPD-Landtagsabgeordneten
Forderung: Hochschulische Ausbildung in der Logopädie/Sprachtherapie JETZT!
Am 23. November 2022 fand auf Initiative von Silva Gosewinkel (SPD MdL, Abgeordnete für den Wahlkreis Unna III – Hamm II und Logopädin) ein Gespräch im Düsseldorfer Landtag mit Dietlinde Schrey-Dern, Sprecherin des AK Berufsgesetz, und weiteren Vertreter/innen der SPD-Landtagsfraktion statt. Für die SPD nahmen teil: Thorsten Klute (Sprecher für Gesundheit und Pflege), Dr. Bastian Hartmann (Wissenschaftspolitischer Sprecher), Rodion Bakum (Arbeitskreis Gesundheit und Soziales) und Josef Neumann (Arbeitskreis Gesundheit und Soziales).
Notwendigkeit der Hochschulischen Ausbildung in der Logopädie/Sprachtherapie
Kernthema des Gespräches war die primärqualifizierende hochschulische Ausbildung in der Logopädie/Sprachtherapie als zukünftige und einzige Ausbildungsform. Allen Anwesenden war klar, dass Deutschland mit seinem Berufsfachschulstatus in Europa isoliert dasteht. In Europa ist die hochschulische Ausbildung der Logopädie/Sprachtherapie hingegen selbstverständlich: Mittlerweile ist die Weiterentwicklung zu einem berufsqualifizierenden Masterstudium bereits in 12 europäischen Ländern vollzogen worden.
Situation in Nordrhein-Westfalen
Die Hochschulsituation in NRW wurde mit großem Interesse wahrgenommen. Sie bietet schon jetzt optimale Voraussetzungen für den Übergang von der berufsfachschulischen in die hochschulische Ausbildung. Aktuell werden zwölf unterschiedliche Studiengänge für eine Hochschulqualifikation im Bereich Logopädie/Sprachtherapie in NRW angeboten, wie aus der aktuellen Übersicht des AK Berufsgesetz hervorgeht.
Stand des Berufsgesetzgebungsverfahrens
Bundesgesundheitsminister Prof. Dr. Karl Lauterbach hatte im Rahmen des 4. Therapiegipfels der SHV (Spitzenverband der Heilmittelverbände) am 21. November 2022 in Berlin keine konkreten Angaben für eine „Roadmap“ der Berufsgesetzgebungsverfahren gemacht. Mittlerweile ist aus dem Bundesministerium für Gesundheit (BMG) bekannt, dass der Referentenentwurf für das Berufsgesetz in der Physiotherapie in der 1. Jahreshälfte 2023 vorliegen soll und danach die Entwürfe für die Berufsgesetze für die Ergotherapie und die Logopädie folgen sollen.
Die Modellklausel im Logopädengesetz läuft zum 31. Dezember 2024 aus. Laut Bericht der Bundesregierung sollte bis dahin ein neues Berufsgesetz in der Logopädie/Sprachtherapie bundesweit geschaffen und verabschiedet sein (DBT Drucksache 19/32710 19 vom 22.10.2021, S. 49) vorliegen. Vor dem Hintergrund der zweimaligen Verlängerung der Modellklauseln in den Berufsgesetzen der Therapieberufe (2017, 2021) befürchtet der AK Berufsgesetz eine erneute Vertagung, da die Logopädie/Sprachtherapie als letzter Bereich an der Reihe ist. Die anwesenden SPD Vertreter/innen setzen sich für ein neues Berufsgesetz in der Logopädie/Sprachtherapie ein.
Dietlinde Schrey-Dern
(Sprecherin des AK Berufsgesetz)