Meldung
Neue S2e-Leitlinie: Post-intensive-Care-Syndrom (PICS)
Leitlinie richtet sich ausdrücklich auch an Therapieberufe
Das „Post-Intensive-Care-Syndrom“ (PICS) ist eine häufige und alltagsrelevante Komplikation einer intensivmedizinischen Behandlung. Unbehandelt kann es nach Beendigung der intensivmedizinischen Versorgung zu deutlichen Einbußen in der gesundheitsbezogenen Lebensqualität und Teilhabe führen.
Die S2e-Leitlinie „Multimodale Neurorehabilitationskonzepte für das Post-Intensive-Care-Syndrom (PICS)“ stellt erstmals die gegenwärtig beste Evidenz und Empfehlungen für die therapeutische Praxis im Rahmen der Intensivstation, Neurologischen (Früh-)Rehabilitation, Krankenhausstation und Ambulanten Versorgung zusammen. Die Langfassung der Leitlinie sowie der Evidenzreport kann im AWMF-Leitlinien-Register heruntergeladen werden: AWMF Leitlinienregister
Warum Sie diese Leitlinie unbedingt lesen sollten!
Die Leitlinie richtet sich neben neurorehabilitativ Tätigen aus Medizin und Pflege auch explizit an die Therapieberufe (Physiotherapie, Logopädie, Ergotherapie), an Neuropsychologie, Psychologie, Sporttherapie, sowie an Patient*innen und deren Angehörige/Zugehörige. Zusätzliches Ziel ist die Information von Ärzten/Ärztinnen der Anästhesie, Intensivmedizin, Neurologie, Allgemeinmedizin sowie der Geriatrie.
Die den Empfehlungen zur Therapie vorangestellten Kapitel „Definition, Vorkommen, Symptome und Krankheitsphasen“, „Relevanz, Prävention und Risikofaktoren“ und „Diagnostik“ vermitteln eine kompakte und aktuelle Einführung in das Themengebiet. Auch auf die Auswirkungen auf Familiensysteme (Post-Intensive-Care-Syndrome-Family (PICS-F)) wird eingegangen.
Viele coronabedingte intensivmedizinische Behandlungen der letzten zwei Jahre und die lange Zeitspanne, in der PICS-Symptome auftreten können (innerhalb der ersten 24 Stunden bis zu 15 Jahre nach Entlassung, vgl. LL-Text S. 8) verdeutlichen: Dieses Phänomen ist von Relevanz für alle Krankheits-/Rehabilitationsphasen und somit auch für alle Logopädinnen und Logopäden - unabhängig von einer Tätigkeit im ambulanten oder stationären Setting.
Für den dbl haben Dr. Maria Heidler und Ricki Nusser-Müller-Busch (M.Sc.) über eineinhalb Jahre intensiv an der Erstellung dieser neuen Leitlinie mitgearbeitet.
Sonja Utikal (dbl-Leitliniensekretariat): „Gemeinsam mit dem dbl-Bundesvorstand, aber auch im Namen aller praktisch tätigen Logopädinnen und Logopäden danke ich Frau Dr. Heidler und Frau Nusser-Müller-Busch sehr für ihr großes Engagement. Dank Ihres beachtlichen Fleißes ist es gelungen, die Leistungen der Logopädie als Bestandteil der intensivmedizinischen Behandlung und der Rehabilitation in den Empfehlungen der Leitlinie zu verankern!“
Sonja Utikal