Meldung
Mit „Studi-Campus“ zum Logopädiekongress in Innsbruck
Ein Erfahrungsbericht
Aufregung, Vorfreude, Neugier – das waren die Gefühle, die sich bei uns einstellten, als wir der Reise auf den Jahreskongress des österreichischen Berufsverbandes der österreichischen Logopädinnen und Logopäden (logopädieaustria) zusagten. Für uns beide war es der erste Kongress. Was würde uns also erwarten? Auf der Website entdeckten wir jedenfalls vielversprechende Themen getreu dem diesjährigen Motto „Im Gespräch“. Alles andere würden wir wohl herausfinden müssen. Vormittags noch im Uniseminar, machten wir uns nachmittags auf den Weg in die Landeshauptstadt Tirols.
Kongresslocation mit Ausblick
Der Kongress fand vom 4.-6. Mai 2023 in Innsbruck statt, das erste Mal seit der Corona-Zwangspause wieder in Präsenz. Mit der Tourismusschule Villa Blanka am Fuße der Nordkette der Alpen hatten sich die Veranstalter*innen eine ganz besondere Location ausgesucht. Die atemberaubende Aussicht auf die Stadt Innsbruck vor dem Hintergrund des Karwendelgebirges, die modernen Eventräume und die hervorragende Verpflegung durch die Auszubildenden sorgten für einzigartige Rahmenbedingungen. Zahlreiche Logopäd*innen aus ganz Österreich füllten den Kongress drei Tage lang mit Leben, folgten spannenden Vorträgen und nahmen an praktisch orientierten Workshops teil. In den Pausen konnte man sich in den Postersessions über aktuelle Forschungsprojekte und an den Ständen der Fachaussteller*innen, und Sponsor*innen des Kongresses über die neuesten technischen sowie therapeutischen Möglichkeiten informieren.
Bereits im Vorfeld waren wir von der professionellen Organisation der Veranstaltung beeindruckt und wurden in diesem Eindruck auch während des Kongresses immer wieder bestätigt. Die Abläufe funktionierten reibungslos und die Technik lief zuverlässig, was nicht zuletzt den Kongressengeln zu verdanken war, die bei Fragen stets zu Stelle waren und als hilfsbereite Ansprechpartner*innen zur Verfügung standen. Besonders hervorzuheben ist das digitale Management durch eine Event-App, die das Programm mit sämtlichen Informationen zu den Veranstaltungen enthielt, das Erstellen von Notizen ermöglichte und mittels Networking-Tool und Social Wall der gesamten Kommunikation und Vernetzung der Teilnehmenden diente.
Qual der Wahl – Entscheidung für Vorträge fiel schwer
Unter diesen optimalen Voraussetzungen konnten wir uns vollends auf die Inhalte des Kongresses konzentrieren. Unsere größte Herausforderung bestand darin, zwischen den zahlreichen interessanten Programmpunkten auszuwählen. Von Vorträgen zu medikamenteninduzierter Dysphagie, Trachealkanülenmanagement, Behandlungsansätzen ein- und beidseitiger Stimmlippenparesen bis hin zu Gefühlen in der Therapie, Poltern im Kindesalter und Frühe dialogische Entwicklungsschritte wurde ein breites Spektrum abgedeckt. Sowohl spezialisierte Logopäd*innen als auch Neulinge wie wir kamen auf ihre Kosten. Es war schön, die Begeisterung der Vortragenden für ihre Themen zu erleben, sich davon mitreißen zu lassen und unter Gleichgesinnten in die kleine, aber feine Fachwelt der Logopädie einzutauchen.
Auch wichtig: Nettes Miteinander und Möglichkeit zu kollegialem Austausch
Kein zentraler Programmpunkt und trotzdem wichtig für einen Kongress ist der Austausch unter Kolleg*innen. Und den gab es zur Genüge. Trotz des umfangreichen Programms und der mit Postersessions gefüllten Pausen entstanden immer wieder rege Unterhaltungen unter den Teilnehmer*innen, ebenso wie zwischen Vortragenden und Teilnehmer*innen, getragen von einer ausgesprochen positiven Atmosphäre. Insbesondere das Get Together am Freitagabend ließ bei Musik und Häppchen ein ausgelassenes Zusammensein mit ungezwungenen Gesprächen und so manchem Gelächter zu. Auch das Tanzbein wurde geschwungen und der Abend auf einer vollen Tanzfläche beendet.
Drei Tage voller neuer Eindrücke und Perspektiven
Dem letzten Abend folgte dann schon der letzte Kongresstag. Schneller als wir dachten war die Zeit verflogen. Aus unseren Unterkünften waren wir bereits ausgecheckt, das Gepäck vieler Teilnehmer*innen stand im Nebenzimmer, bereit zur Rückreise. Nach den letzten Vorträgen und der Abschlussrede machten wir uns also auf den Weg zurück in unsere Heimatstädte und ließen die Eindrücke der vergangenen Tage Revue passieren.
Nicht selten in den drei Tagen erlebten wir kleine und große fachliche „Aha-Momente“ und äußerst anregende Dialoge, die uns weitere Perspektiven eröffneten, Interessen weckten und Lust auf den Berufsalltag machten. Gerade für uns als Studierende waren diese neuen Blickwinkel auf verschiedenste logopädische Bereiche eine wertvolle Ergänzung zu den Ausbildungsinhalten. Es gab nicht „die eine Sache“, die uns in Erinnerung bleiben wird. Es war das Gesamtpaket von der gelungenen Organisation, den engagierten Helfern, den vielseitigen Inhalten und nicht zuletzt den wunderbaren Menschen vor Ort, die den Kongress für uns zu einem einzigartigen Erlebnis gemacht haben.
Foto: Larisa Malanchev (Regensburg) & Carla Aichele (Erlangen)
Reisestipendium macht‘s möglich!
Wir bedanken uns hiermit herzlich beim dbl und dem Berufsverband logopädieaustria für diese Möglichkeit des länderübergreifenden Austauschs und der finanziellen Unterstützung. Wir waren drei Tage lang „im Gespräch“, haben umfassende Einblicke in die österreichische Forschungs- und Berufspraxis erhalten und werden diese Erfahrung auf unseren weiteren Berufswegen in bester Erinnerung behalten.
Der dbl hat unsere Teilnahme mit dem Reisestipendium „Studicampus - Internationaler Austausch im deutschsprachigen Raum“ finanziell gefördert.
Larisa Malanchev (Regensburg) & Carla Aichele (Erlangen)