Meldung
Logopädinnen bewerten Videotherapie positiv
Prof. Dr. Kerstin Bilda gibt Einblicke in Studie zur digitalen logopädischen Therapie
Prof. Dr. Kerstin Bilda, Professorin für Logopädie an der hsg Bochum, hat zur digitalen logopädischen Therapie eine Studie mit dem Titel „Digitale logopädische Therapie – Ergebnisse einer Befragung zum aktuellen Ist-Stand aus der Sicht von LogopädInnen“ durchgeführt. Im Interview mit dem hsg-magazin berichtet sie über die Ergebnisse der Befragung und spricht sich für den Einsatz digitaler Therapien in der Logopädie auch über die aktuelle Situation hinaus aus.
Mit Beginn der Corona-Krise hat der GKV-Spitzenverband die Videobehandlung in der Logopädie genehmigt, um die Weiterbehandlung der Patientinnen und Patienten trotz der Corona-Krise sicherzustellen. Laut Bildas Befragung haben rund 80 Prozent der Logopädinnen und Logopäden die Möglichkeit der digitalen Therapie genutzt, um ihre Patientinnen und Patienten weiterhin zu versorgen. „Alle im Heilmittelkatalog aufgeführten Störungsbilder wie Stimm- und Sprechstörungen oder der Verlust des Sprechvermögens wurden behandelt, wobei die Mehrzahl der Patient*innen Kinder zwischen vier und zehn Jahren darstellte.“, so Bilda. Bei den befragten Logopädinnen und Logopäden zeigte sich eine hohe Akzeptanz der Teletherapie und eine positive Bewertung der Effektivität der Videotherapie im Vergleich mit der Präsenztherapie. „38 Prozent der Befragten kann sich Teletherapie als zukünftiges Versorgungsmodell für ihre Patient*innen gut vorstellen.“, berichtet Bilda. Sie spricht sich aus verschiedenen Gründen für eine Ausweitung der Möglichkeit für digitale Therapie auch nach der Corona-Krise aus und sieht „Gesellschaftsstrukturelle Veränderungen, flächendeckende und intensive Versorgungsmöglichkeiten bei bereits bestehendem und zukünftig hohem Fachkräftemangel [..] [als zentrale strukturelle] Argumente für den Einsatz von Videotherapien.“
Das ganze Interview „Plädoyer für mehr digitale Therapien“ können Sie unter diesem Link im hsg-magazin nachlesen.
Die Sonderreglung logopädische Leistungen über Videobehandlungen zu erbringen ist zum 30. Juni ausgelaufen. Auf unserer Homepage hatten wir darüber mehrfach berichtet (s. Meldung vom 29.6.2020).
Der dbl setzt sich weiterhin für die Fortsetzung der Videobehandlung ein. Das Positionspapier mit einer ausführlichen Begründung für die Beibehaltung der Videotherapie in der Logopädie finden Sie hier.
Die Pressemittelung „Logopädie: Videobehandlung weiter ermöglichen! - Schutz von Patienten und Therapeuten sowie Aufrechterhaltung der Versorgung gewährleisten“ können Sie hier nachlesen.