Meldung
Logopädie/Phoniatrie: IALP setzt ambitionierte Ziele
Wenige Tage vor Beginn der internationalen Reisebeschränkungen im Zusammenhang mit der Covid-19 Pandemie kam der neue Vorstand der International Association of Logopaedics and Phoniatrics (IALP), der sich nach der Mitgliederversammlung in Taipeh im August vergangenen Jahres für drei Jahre konstituiert hatte, auf Einladung der amtierenden Präsidentin Prof. Dr. Pamela Enderby zu seiner Sitzung in Malta zusammen. Der neue Vorstand besteht neben dem Präsidium aus den Vorsitzenden der 14 Komitees und drei Vertreter/innen der IALP-Mitgliedsverbände. Den dbl sowie weitere Mitgliedsverbände, deren Mitgliederzahl zwischen 1.000 und 10.000 zählt, repräsentiert Dr. Timothy Kittel, amtierender Präsident des australischen Berufsverbandes Speech Pathology Australia. In ihrer Funktion als Vorsitzende des Komitees für Mehrsprachigkeit und Interkulturalität im Vorstand nahm dbl-Mitglied Prof. Dr. Wiebke Scharff Rethfeldt ebenfalls an der zweitägigen Sitzung teil, in deren Rahmen Entscheidungen über nachhaltige Änderungen getroffen und ambitionierte Ziele für die nächsten drei Jahre, bis zum nächsten Weltkongress in Auckland, Neuseeland, vereinbart wurden.
Eine wesentliche Neuerung ist die Namensänderung der Organisation, die in 2024 ihr hundertjähriges Jubiläum begehen wird. Der neue Titel International Association of Communication Sciences and Disorders wird ab sofort als Handelsname geführt, während IALP der rechtliche Name bleibt. Der neue Name wurde im Bundesstaat Kalifornien, USA, angemeldet.
Die Beziehungen und gemeinsamen Aktivitäten zwischen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und der IALP werden weiter vertieft. So wirkt die IALP an der WHO-Initiative Global 2030 mit, indem sie sich an der Entwicklung eines umfassenden Paketes von Rehabilitationsmaßnahmen beteiligt, an einem Rehabilitationskompetenzrahmen aktiv mitarbeitet und die interprofessionelle Zusammenarbeit mit dem Ziel einer gemeinsamen Interessenvertretung der Gesundheitsfachkräfte verfolgt. Zudem entsendet jedes der 14 arbeitsintensiven Komitees jeweils ein Mitglied in eine neu gegründete Arbeitsgruppe, die innerhalb eines Jahres Empfehlungen für eine verbesserte Versorgung von unversorgten und unterversorgten Bevölkerungsgruppen zusammenstellen wird.
Zudem strebt die IALP an, sich mit anderen internationalen Organisationen mit ähnlichen Interessen und vergleichbaren Anliegen stärker zu vernetzen, um einen größeren Einfluss auf globaler Ebene zu erreichen. Hierzu zählen u.a. das Comité Permanent de Liaison des Orthophonistes-Logopèdes de L’Union Europénne (CPLOL), die Communication Therapy International (CTI), die World Federation of Neurological Rehabilitation (WFNR) und das International Communication Project (ICP).
Parallel nimmt die Planung des 32. Weltkongresses, der vom 14. bis 18. August 2022 in Neuseeland stattfinden soll, mit vielversprechenden Vorhaben konkrete Gestalt an.
Als IALP-Mitglied ist der dbl damit international gut vertreten. Jedoch können auch individuelle Mitglieder direkt von einer Mitgliedschaft profitieren und sich engagieren, um die Logopädie weltweit sichtbar zu machen.
Prof. Dr. Wiebke Scharff Rethfeldt