Meldung
Kongress „Aphasie 4.0“ im April 2021
Zentrum für Aphasie&Schlaganfall lädt zu kreativen Workshops und Fachinformationen ein
Vom 16. bis 18. April 2021 organsiert das Zentrum für Aphasie & Schlaganfall Unterfranken (AZU) erstmals einen Online-Kongress: „Aphasie 4.0“ lautet der Titel. Das AZU kooperiert dabei mit einem auf Veranstaltungstechnik spezialisierten Unternehmen aus Südbayern, das durch barrierearme Zugänge auch Menschen mit Aphasie die Teilnahme ermöglicht.
Wie in einem realen Kongresszentrum wird es eine Lobby geben, in der sich die Kongressteilnehmer online treffen können. Im virtuellen Raum können verschiedene Stände besucht werden, Aussteller informieren in kompakten Vorträgen über neue Produkte. Ludwig Köppen, ein junger Musiker mit Aphasie, der 2019 bei den Würzburger Aphasie-Tagen zu Gast war, wird Musikvideos präsentieren.
Innerhalb der Community stößt man hie und da immer noch auf Skepsis gegenüber digitaler Technik, weiß Beate Hechtle-Frieß. Doch im Laufe der vergangenen zwölf Monate hat sich eine Menge getan: „Viele, die zu Beginn der Pandemie noch ganz und gar nicht technikaffin waren, haben ihre Scheu abgelegt.“ Das zeigt sich an mehreren Gruppen des AZU, die inzwischen im Internet stattfinden.
An den drei Kongresstagen stehen mehr als 25 Veranstaltungen zur Auswahl. Auf Vorträge wurde bewusst verzichtet, stattdessen gibt es interaktive Workshops, Podien und Foren. Dabei wirken, wie gewohnt, Menschen mit Aphasie mit. Mathias Beck und Marina Fraas werden sich zweimal in Foren mit dem Aachener Aphasie-Experten Walter Huber austauschen. Am 17. April um 18 Uhr geht es um „Aphasie im jungen Leben“. Am 18. April um 11 Uhr wird über das Bild von Aphasie in der Gesellschaft diskutiert: Was traut man denn den Betroffenen zu?
Die Kölner Atemtherapeutin Margrit Hieronymi führt am ersten Online-Kongresstag ins QiGong ein und zeigt Übungen, die auch Menschen mit Aphasie auf einem Stuhl einfach nachmachen können. Ihre Schwester, Kunsttherapeutin Ulla Hieronymi-Pinnock, bietet einen Malworkshop mit dem Titel „Japanischer Kirschblütentraum“ an. Garantiert heiter wird es auch beim Workshop von Humorberaterin und Lachyoga-Lehrerin Christina Möhrle zugehen.
Daneben gibt es Fachinformationen von versierten Referenten. Holger Grötzbach, Leitender Logopäde der Asklepios Klinik Schaufling, informiert zum Auftakt des Kongresses über Neues in Diagnostik und Therapie. Astrid Dümler, Expertin für Neuro-Rehabilitation mit Hypnotherapie, informiert in einem Workshop über ihre Erfahrungen mit Hypnotherapie in der Neuro-Reha. Inhaltlich endet der Online-Kongress mit einem Workshop über Möglichkeiten der Kommunikation im geschützten Raum.
Mit der Organisation des Online-Kongresses reagierte das Zentrum für Aphasie & Schlaganfall Unterfranken laut Beate Hechtle-Frieß auf die große Nachfrage nach Fortbildung und Austausch. Den Kongress auf die Beine zu stellen, verschlang erhebliche Mittel. Die Psychologin hofft deshalb auf eine rege Nachfrage. Die Preise sind gestaffelt: Studierende zahlen 39, Betroffene 59 und Therapeuten 99 Euro für alle drei Kongresstage.
Weitere Informationen und Anmeldung ab Anfang März 2021