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Kommunikation|Sprache - Emotion - Kognition
20. Jahrestagung der Gesellschaft für Aphasieforschung und –behandlung (GAB)
Die Gesellschaft für Aphasieforschung und –behandlung (GAB) veranstaltete vom 7. bis 9. Oktober 2021 ihre 20. Jahrestagung. Die Tagung ist eine wichtige Plattform für den Austausch von wissenschaftlichem Nachwuchs und erfahrenen ForscherInnen und PraktikerInnen.
Eigentlich war dieses Jahr Köln als Veranstaltungsort geplant, doch wurde es eine Online-Veranstaltung, bei der das Kölner Lokalkolorit dennoch angemessen zelebriert wurde: Die Teilnehmenden wurden per Post mit einem „kölschen“ Kulturpaket versorgt und während der Tagung sorgte Julian Esser für Erheiterung.
Das Tagungsthema „Kommunikation|Sprache Emotion Kognition“ wurde in sehr vielfältigen Vorträgen diskutiert. Hierbei stachen insbesondere die beiden internationalen Keynote-Vorträge hervor.
Prof. Miranda Rose (La Trobe University Melbourne, Australien) referierte über ein multidisziplinäres Vorgehen in der Aphasie-Rehabilitation, bei dem nicht nur sprachliche Kompetenzen im Mittelpunkt stehen.
Sheila MacDonald (University of Toronto, Kanada) erläuterte die Bedeutung der höheren kognitiven Funktionen bei kognitiven Kommunikationsstörungen nach Schädel-Hirn-Traumata.
Des Weiteren hielt Prof. Walter Huber die Jubiläumsrede, in der er die Entstehung und Weiterentwicklung der GAB nachzeichnete. So zeigt sich die frühere starke Konzentration auf linguistische Themen heute nicht mehr. Im Laufe der Jahre kam es zu zahlreichen thematischen Erweiterungen wie z. B. durch die Einbeziehung der Versorgungsforschung, apparativer Verfahren und Demenzen. Auch ist die GAB seit vielen Jahren mit eigenen Forschungsvorhaben aktiv.
Zudem wurden im Rahmen dieser Jubiläumstagung die alle zwei Jahre vergebenen GAB Förderpreise für herausragende wissenschaftliche Arbeiten verliehen. Sie gingen an Zofia Falkowska von der LMU München für ihre Bachelorarbeit zum Thema „Soziale Kognition und Diskursproduktion nach Schädel-Hirn-Trauma“ sowie an Katharina Fortmeier für ihre Masterarbeit "Erprobung der Durchführbarkeit und Anwendbarkeit des MEC-Testverfahrens bei Patienten mit kognitiven Kommunikationsstörungen im Rahmen von leichten kognitiven Beeinträchtigungen und demenziellen Erkrankungen" und Lena Spitzer für ihre Dissertation „Exekutivfunktionen bei Aphasie“, beide von der RWTH Aachen.
Die nächste GAB-Tagung findet vom 27. bis 29. Oktober 2022 in Bielefeld statt.
(GS/Lange)