Meldung

In ihrer Stellungnahme vom 11. November 2020 positionieren sich Professorinnen und Professoren aus der Logopädie/Sprachtherapie zur geplanten Verlängerung der Modellklausel und sprechen sich entschieden dagegen aus. In dem Referentenentwurf eines „Gesetzes zur Weiterentwicklung der Gesundheitsversorgung (GVWG)" war unter Artikel 8 die Verlängerung der Modellklausel (§ 4 Abs. 5 LogopG) aufgenommen worden.

Gefordert wird in ihrer Stellungnahme, noch in dieser Legislaturperiode ein neues Berufsgesetz für die Logopädie/Sprachtherapie zu schaffen, das eine Vereinheitlichung der Ausbildungswege in der Logopädie/Sprachtherapie mit der Voraussetzung eines Hochschulabschlusses für die Erbringung sprachtherapeutischer Leistungen vorsieht, um damit das veraltete Gesetz über den Beruf des Logopäden (LogopG) von 1980 abzulösen. Die künftige Ausbildung soll - statt einer berufsfachschulischen Ausbildung - über ein regelhaftes primärqualifizierendes Studium erfolgen und damit auch dem international anerkannten, akademischen Niveau entsprechen. Einhergehend mit einer hochschulischen Grundausbildung können die Anforderungen an eine evidenzbasierte therapeutische Tätigkeit gesichert und die aus der Disziplin der Logopädie/Sprachtherapie heraus entwickelte Forschung fortgeführt werden. Eine Verlängerung der Modellklausel sei unhaltbar, stelle einen Rückschritt dar und verhindere die weitere Professionalisierung.

In ihrem Statement weisen die Professorinnen und Professoren darauf hin, dass bereits seit 2018 eine Vorlage für ein entsprechendes Berufsgesetz für die Logopädie/Sprachtherapie vorläge, in dem die hochschulische Ausbildung als Regelausbildung verankert ist. Eine entsprechende Umstrukturierung der Ausbildung sei damit möglich und ebenso die Bereitschaft, diese zu beginnen!

Diese Positionierung wurde an Politiker/innen aus dem Gesundheitswesen als Offener Brief versandt.

Die vollständige Stellungnahme finden Sie hier.

Azzisa Pula-Keuneke
(dbl-Referat Bildung)