Meldung
Jede Aphasie ist anders
Kurze Information zu einem komplexen Krankheitsbild
In der vergangenen Woche verbreitete sich in den Medien ein Instagram- Beitrag von Bruce Willis‘ Familie, in dem sie mitteilt, dass bei ihm eine Aphasie, also eine Sprachstörung, diagnostiziert wurde, die seine kognitiven Fähigkeiten beeinträchtige. Daraufhin erreichten uns viele Anfragen zum Wesen der Aphasie, die Heike Marré vom Deutschen Bundesverband für Logopädie e.V. gerne – in aller Kürze – beantwortet:
Eine Aphasie bedeutet grundsätzlich, Einschränkungen in der Sprache zu erleben. Sie entwickelt sich als Folge einer neurologischen Erkrankung in spezifischen Regionen des Gehirns, am häufigsten nach einem Schlaganfall. Je nach Ort und Ausprägung können unterschiedliche Fähigkeiten betroffen sein – und auch in unterschiedlichem Ausmaß. Allerdings kommen Sprachstörungen unterschiedlicher Ausprägungen auch bei bestimmten Demenz-Formen vor.
Allgemein gilt: Es kann in den Bereichen Sprechen und Verstehen sowie Lesen und Schreiben zu Schwierigkeiten kommen. Bei manchen Menschen äußert sich dies in Wortfindungsschwierigkeiten und einzelnen Buchstaben, die sie beim Schreiben vergessen. Andere haben Schwierigkeiten, Sprache zu verstehen oder sind nicht mehr in der Lage, komplette Sätze zu bilden.
Jede Aphasie ist anders. Die Sprachstörung selbst führt aber nicht notwendigerweise zu einer Beeinträchtigung kognitiver Fähigkeiten. Hinter diesem Begriff verbergen sich eine Vielzahl sehr unterschiedlicher Aspekte- von Aufmerksamkeit und Konzentration über Gedächtnis bis hin zur Verhaltenssteuerung (sogenannten Exekutivfunktionen).
Einen interessanten Beitrag zum Thema Aphasie mit der Expertise u.a. von Ruth Nobis-Bosch, Logopädin und Professorin für Angewandte Therapiewissenschaften an der HSD Hochschule Döpfer, hat auch das RedaktionsNetzwerk Deutschland veröffentlicht
Auch der Sender Deutschlandfunk NOVA hat sich in einem Radiointerview bei Prof. Nobis-Bosch sachkundig gemacht.