Meldung
Internationaler Tag der Sprachentwicklungsstörung
Motto: „SES weltweit“
Eine Sprachentwicklungsstörung (SES) ist eine Verarbeitungsstörung, die bei Kindern, Jugendlichen oder Erwachsenen das Sprechen und/oder das Verstehen von Sprache erschwert. Am heutigen Internationalen Tag der SES wird weltweit auf diese Störung aufmerksam gemacht. Sie betrifft die Kommunikation, das Sprachverständnis, den Wortschatz und die Laut-, Wort- und Satzbildung. Oft sind mehrere Bereiche gleichzeitig betroffen. Die SES ist die häufigste Entwicklungsstörung im Kindesalter, kann ein Leben lang bestehen bleiben und betrifft 1 von 14 Menschen. Die logopädische Behandlung hilft, die Kommunikationsfähigkeit des Kindes zu verbessern sowie die Sprechfreude beim Kind zu erhalten bzw. wiederherzustellen.
Welche Ursachen haben Sprachentwicklungsstörungen?
Eine SES tritt mit Beginn der Entwicklung eines Kindes auf, äußert sich aber oft erst im späteren Sprachentwicklungsverlauf. Die SES betrifft 7,6 Prozent aller Kinder und beeinflusst das Lernen im Allgemeinen, den Schriftspracherwerb sowie Freundschaften und das emotionale Wohlbefinden. Sie tritt familiär gehäuft auf. So ist nach aktuellem Kenntnisstand davon auszugehen, dass eine Kombination verschiedener Gene ursächlich ist. Weder können Eltern, die zu wenig mit ihren Kindern sprechen, noch kann eine mehrsprachige Erziehung eine SES verursachen. In den meisten Fällen gibt es keine Hinweise auf eine mögliche Hirnschädigung. Auch Hörstörungen sind nicht ursächlich, können aber unabhängig von einer SES zusätzlich auftreten (z.B. rezidivierende Mittelohrentzündungen). Liegt eine erkennbare biomedizinische Ursache für eine SES vor, spricht man von einer Sprachstörung. Eine solche Sprachstörung tritt bei rund 2,3 Prozent aller Kinder beispielsweise in Verbindung mit Hirnschädigung, Chromensomenstörung wie Trisomie 21 oder geistiger Behinderung auf.
Wie werden Sprachentwicklungsstörungen behandelt?
Zu Beginn jeder Behandlung findet ein ausführliches Anamnesegespräch sowie eine individuell ausgerichtete Diagnostik statt. Ausgehend vom Befund wird entschieden, ob und in welcher Form therapeutische Unterstützung notwendig ist. Bei Therapiebedarf findet die Behandlung in enger Kooperation mit den Eltern statt. Alle Kinder befinden sich zum Zeitpunkt der Therapie noch in der Entwicklung, d.h. ihre (sprachlichen) Fähigkeiten verändern sich fortlaufend. Therapeut*innen passen die Therapie diesen Veränderungen an, um erfolgreich arbeiten zu können.
Was können Eltern bei Verdacht auf eine Sprachentwicklungsstörung tun?
Eltern, die sich Sorgen wegen der sprachlichen Entwicklung ihres Kindes machen, sollten sich auf jeden Fall beraten lassen - entweder von ihrem Kinderarzt oder von einer Beratungsstelle, wie z.B. Sozialpädiatrische Zentren, Frühförderstellen, Sprach(heil)ambulanzen bzw. logopädische Dienste in Gesundheitsämtern.
Informationen zu Sprachentwicklungsstörungen
Auf unserer Website finden Sie im Bereich Logopädie » Störungen bei Kindern » Sprache » Sprachentwicklungsstörungen ausführliche Informationen zum Thema SES.
Unseren Instagram-Kanal @dbl_ev werden wir heute anlässlich des Internationalen Tages der SES entsprechend mit Themen füllen. Schauen Sie doch mal in unseren Stories vorbei.
Unser Faltblatt „Sprachentwicklungsstörungen bei Kindern“ hat umfassende Informationen für Eltern zu Ursachen, Begriffen, Erscheinungsformen und der logopädischen Behandlung. Das Faltblatt können Sie bei uns im Shop erwerben (Artikelnummer 2000, 10 St., 3,50 € für dbl-Mitglieder, 7,00 € für Nicht-Mitglieder).
Unsere Broschüre „Die kindliche Sprachentwicklung von der U3 bis zur U9“ stellt die sprachlichen Fähigkeiten der Kinder zu den jeweiligen Vorsorgeterminen der U3 bis zu U9 dar und benennt Testverfahren, die in der logopädischen Diagnostik zum Einsatz kommen können (Artikelnummer: 1000, 2,50 € für dbl-Mitglieder, 5,00 € für Nicht-Mitglieder).
Das Faktenblatt der RADLD-Kampagne können Sie hier herunterladen.