Meldung
Internationaler Frauentag 2024
Geschlechterneutrale Einkommen auch in der Logopädie noch nicht erreicht!
Am 8. März ist der internationale Frauentag. Aus diesem Anlass schauen Menschen weltweit wieder einmal genauer hin, wie es um das Prinzip „gleicher Lohn für gleiche Arbeit“ bestellt ist. Grund genug, dies auch im Bereich unserer Berufsgruppe zu tun!
Um das durchschnittliche Bruttoeinkommen Vollzeit sozialversicherungspflichtig angestellter Logopäd*innen zu ermitteln, ziehen wir den Entgeltatlas der Bundesagentur für Arbeit zu Rate. Angegeben wird hier der Median, das heißt das Bruttoentgelt, das genau in der Mitte der vollzeitbeschäftigten Logopäd*innen liegt. 50 Prozent der Berufsgruppe verdienen weniger, 50 Prozent verdienen mehr als das Median-Entgelt. So kann eine Verzerrung des „Durchschnittsgehaltes“ durch „Ausreißereinkommen“ (nach oben und nach unten) vermieden werden.
Das mittlere monatliche Vollzeit Bruttoentgelt (Median) in der Logopädie in Deutschland liegt nach dem Datenstand des Entgeltatlasses 2022 bei
3.066 Euro.
Könnte besser sein, denkt da so manche*r! Da ist noch Luft nach oben!
Richtig spannend wird es aber, wenn die Einkommensverteilung auf Männer und Frauen angegeben wird. Denn für Frauen liegt der Median bei 3.043 Euro, also leicht unter dem Gesamtmedian. Der Verdienst der Männer dagegen liegt satte 368 Euro höher – wohlgemerkt, beide Angaben betreffen eine Vollzeitstelle. Da reibt frau sich schon mal die Augen, oder?
Woran liegt’s? Wir sollten uns anlässlich des heutigen Frauentages alle einmal kurz Zeit nehmen, hierüber nachzudenken und miteinander ins Gespräch zu kommen. Wir wünschen gute Diskussionen und erleuchtende Erkenntnisse 😊
PS:
Website Entgeltatlas: https://web.arbeitsagentur.de/entgeltatlas/beruf/8758
In den Erläuterungen der Arbeitsagentur zum Entgeltatlas steht zum Thema Gender Pay Gap:
„Der Entgeltatlas bildet die tatsächlichen mittleren Bruttoentgelte für Berufsgattungen ab. Die Höhe des Medianentgeltes wird von einer Reihe Faktoren der Beschäftigten im jeweiligen Beruf bestimmt. Neben regionalen und tariflichen Unterschieden spielen auch die Erwerbsbiografien der jeweiligen Beschäftigten eine Rolle. Ein niedrigeres Medianentgelt für Frauen als für Männer im gleichen Beruf lässt sich in der Regel aus den immer noch verschiedenen Erwerbsverläufen aufgrund von familienbedingten Unterbrechungen der Beschäftigung erklären. Diese führen u.a. möglicherweise dazu, dass Gehaltserhöhungen, die an die Berufserfahrung oder die Dauer der Betriebszugehörigkeit gebunden sind, von Frauen nicht erzielt werden. So haben beispielsweise weibliche Fachkräfte in der Gesundheits- und Krankenpflege bundesweit ein Medianentgelt von 3.891 Euro, männliche dagegen von 4.143 Euro. Eine Aufschlüsselung nach Altersgruppen zeigt, dass bei unter 25-Jährigen das Medianentgelt der Frauen (3.676 Euro) ungefähr dem der Männer (3.669 Euro) entspricht. Erst bei den 25- bis unter 55-Jährigen sowie den 55-Jährigen und älteren ist das Medianentgelt der Männer (4.137 Euro bzw. 4.582 Euro) deutlich höher als das der Frauen (3.908 Euro bzw. 4.195 Euro). Aus den geschlechtsspezifischen Angaben im Entgeltatlas lassen sich keine Rückschlüsse auf Einkommensunterschiede von Männern und Frauen im Sinne des Gender Pay Gaps, wie in wissenschaftlichen Studien ermittelt, ziehen.“
Das kann man/frau aber auch anders sehen, zumindest für die Älteren unter uns 😉.
Margarete Feit