Meldung
HVG gegen Verlängerung der Modellklausel
Neben den stellungnahmeberechtigten Logopädieverbänden und dem AK Berufsgesetz sowie den Studierenden der Logopädie hat sich auch der Hochschulverbund Gesundheitsfachberufe (HVG) entschieden gegen die geplante Verlängerung der Modellklausel gewandt und dies in seiner Pressemitteilung vom 3. November 2020 öffentlich gemacht.
Insbesondere kritisiert der HVG die Begründung des BMG, mit der Verlängerung solle eine „ergebnisoffene Entscheidungsfindung“ ermöglicht werden. Zurecht weist der Verband darauf hin, dass es sich nicht um eine Verlängerung der Modellphase kurz nach deren Beginn, sondern bereits um eine zweite Verlängerung (2017 – 2021) handele, die Modellphase also schon einmal - trotz positiver Evaluationen - verlängert worden ist.
„Modellstudiengänge, Modellphasen und Modellprojekte sind dazu da, neue Lösungen für offene Fragen der Praxis auszuprobieren. Wer solche politischen Instrumente benutzt, um Entscheidungen aufzuschieben, nachdem die neuen Lösungen erprobt und erfolgreich evaluiert wurden, missbraucht diese Instrumente und destabilisiert in diesem Fall die hochschulische Ausbildungspraxis in den Therapieberufen“, heißt es in der Pressemitteilung.
Stattdessen fordert der HVG die Umsetzung der Reform der Berufsgesetze im Sinne einer Vollakademisierung noch in dieser Legislaturperiode.
Die vollständige PM können Sie hier nachlesen.
Zur Erinnerung: Am 23. Oktober hatte sich das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) an stellungnahmeberechtigten Verbände gewandt. Im Referentenentwurf des Bundesministeriums für Gesundheit „Entwurf eines Gesetzes zur Weiterentwicklung der Gesundheitsversorgung (Gesundheitsversorgungsweiterentwicklungsgesetz – GVWG)“ wurde in Artikel 8 die geplante Verlängerung der Modellklausel für die Therapieberufe bekannt gegeben. Die Verlängerung soll bis 2026 andauern (siehe dbl-Meldung vom 30. Oktober 2020).
UPDATE vom 11. November 2020/nide
Hier finden Sie die am 11. November 2020 veröffentlichte Stellungnahme des HVG.
Azzisa Pula-Keuneke, Referat Bildung