Meldung
Fühlst Du Dich gut behandelt?
Masterstudiengang der Hochschule Fresenius stellt Ergebnisse der Befragung vor
In dem alljährlichen Symposium, das der jeweilige Masterstudiengang der Hochschule Fresenius organisiert, werden unterschiedliche Fragestellungen aus der Gesundheits- und PatientInnenversorgung vorgestellt, die mittels einer Studie näher untersucht werden (siehe auch unsere Meldung vom 24. September).
Die Studierenden des Masterstudiengangs hatten dazu eine Fragebogenaktion entwickelt und konnten einen Rücklauf von mehr als 1000 beantwortete Bögen verzeichnen.
Die Schwerpunkte der diesjährigen Studie bestand darin, die Wahrnehmung der Patientinnen und Patienten zur Qualität der ambulanten Versorgung näher darzustellen. Dabei ging es zum einen um die Erwartungen an die Behandlung, Faktoren, die die Zufriedenheit beeinflussen und welche Unterschiede hinsichtlich der drei Berufsgruppen, auf die sich die Befragung bezog, bestehen. Bei den drei Berufsgruppen handelte es sich Ärztinnen und Ärzte, um Behandelnde der Therapieberufe und HeilpraktikerInnen. Kritik gab es zur Einbeziehung der HeilpraktikerInnen, denn bei diesem Beruf handelt es sich nicht um einen reglementierten Beruf, die Ausbildung erfolgt sehr unterschiedlich. Seitens der Masterstudierenden bestand die Intention darin, den einzigen Beruf, der die Heilkunde neben den Ärzten ausüben darf (Heilpraktikergesetz von 1939), einzubeziehen.
Folgende Aspekte stellten sich nach Auswertung der Fragebögen als am Wichtigsten heraus: sich ernst genommen zu fühlen, die Fachkompetenz, Wissen um eigene Kompetenzgrenzen und der Aspekt des Sich-Zeitnehmens der BehandlerInnen.
In den Ergebnissen wurde deutlich, dass die Heilpraktik im Vergleich zu den anderen Berufsgruppen, dabei insbesondere den Ärztinnen und Ärzten, dadurch positiv abschneidet, da der Aspekt der Zeit bei den HeilpraktikerInnen kaum eine Problematik darstellt. Abgesehen davon, dass die zeitliche „Taktung“ in der ärztlichen Behandlungen eine ganz andere ist und dies ebenso sich bei den Therapieberufen verhält, wurde doch deutlich, dass ein gutes Gespräch zu führen, Informationen zu erhalten und damit auch eine Gewährleistung der Transparenz, wichtige Anliegen sind. Dies galt für alle Berufsgruppen. Die Patientinnen und Patienten möchten dazu ganzheitlich wahrgenommen werden und die Zeit haben, ihre Beschwerden auch darzustellen.
In der sich anschließenden Podiumsdiskussion wurden diese Aspekte rege diskutiert. Denn seit 2012 ist die ärztliche Gesprächsführung eigentlich Teil der Ausbildung, dennoch scheint dieser Aspekt unterschiedlich in der Medizin-Ausbildung umgesetzt zu werden. Und in den früheren Studiengängen handelte es sich wohl um freiwillig zu besuchende Veranstaltungen und/oder die Medizinstudentinnen und Ärztinnen und Ärzte bildeten sich selbst fort. In der Diskussion ging es unter anderem auch darum, wie Zeiten für Gespräch gut und konstruktiv genutzt werden können. Gesprächsführungsregeln erweisen sich dabei als hilfreich, sofern sie bekannt sind und angewendet werden. Sie unterstützen sicherlich auch, dass - trotz und mit Zeitmangel - ein beidseitiger Austausch ermöglicht wird und dieser auf Augenhöhe erfolgt. Ein wichtiger Aspekt, der sich ebenso durch die Befragung zog.
Azzisa Pula-Keuneke, dbl-Referat Bildung