Meldung
Fachtag Sprachgesundheit am 27. September an der Hochschule Bremen
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Anders als das Thema Sprachgesundheit, ist Sprachförderung seit langer Zeit wiederholt Thema im öffentlichen Diskurs. Die Debatten behandeln Sprachförderung im Vorschulalter, Fachkräftemangel und Chancen auf Bildungsgerechtigkeit in Schulen, deren Lehrkräfte von herausfordernden Unterrichtssituationen berichten.
Sprache gilt allgemein als der Schlüssel für Bildung. Dabei wird jedoch noch zu häufig übersehen, dass die Grundlage zur sprachlichen Bildung eine sprachgesunde Kindesentwicklung ist.
Kinder mit angeborenen oder erworbenen Hörstörungen, können Sprache nicht hören, um sie zu erwerben, das betrifft auch Lesen und Schreiben. Rund 10 % aller Kinder haben eine Sprachstörung, die frühzeitig logopädisch behandelt werden muss, damit eine gute Grundlage für den Schulbesuch geschaffen werden kann, und um deutlich erhöhte Risiken mit negativen Auswirkungen auf Lebensqualität und gesellschaftliche Teilhabe zu reduzieren. Dazu zählen z.B.
• Legasthenie,
• Dyskalkulie,
• Mobbing-Erfahrungen,
• klinisch relevante Depression,
• Vermeideverhalten und Rückzug in eine virtuelle Welt,
• aber auch ein erhöhtes Risiko sexualisierter Gewalterfahrungen,
• sexueller Missbrauch, und
• eine überdurchschnittlich hohe Straffälligkeit.
Früherkennung ist Kinderschutz, und eine frühzeitige Versorgung von gesundheitlich bedingten Sprach- und Kommunikationsstörungen ist also wichtig - für Kinder, Familien und unsere Gesellschaft.
Aber aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse zeigen eine hohe Fehlersorgung und Barrieren im Versorgungszugang auf. Sprach- und Kommunikationsstörungen werden nicht oder zu spät erkannt, bleiben unversorgt.
Der Fachtag macht Sprachgesundheit zum Thema und richtet damit den Blick auf die aktuelle Versorgungssituation, räumt auf mit Fehlinterpretationen von Schlagzeilen und Krankenkassen-Berichten, und klärt auf, weshalb Sprachförderung und Sprachtherapie zwingend zu unterscheiden sind. Schließlich geht es darum, in Zeiten knapper Ressourcen bestmögliche Wege in der interprofessionellen Zusammenarbeit zu finden, um das Kindeswohl nicht weiter zu gefährden.
Das Symposium bringt ExpertInnen aus Schule und Logopädie, sowie MedizinerInnen aus HNO, Kinderheilkunde, Pädaudiologie und Phoniatrie, sowie Zahnmedizin,
am 27. September 2024 hier an der Hochschule Bremen zusammen.
Weitere Informationen zum Programm und zur Anmeldung für interessierte Fachkräfte, ElternvertreterInnen, Akteure und Stakeholder folgen bald hier.