Meldung
Elektronisches Beruferegister: Sitzung des eGBR-Fachbeirates
Am 17. November von 14:00 bis 16:00 Uhr hat sich der Beirat zur Begleitung des Aufbaus eines länderübergreifenden elektronischen Beruferegisters im Rahmen einer Videokonferenz zu seiner 14. Sitzung getroffen.
Stand des Verfahrens
Die geladenen Gäste Stephan Pohlkamp (Referent für Gesundheit im Ministerbüro des Ministeriums für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes NRW) und Rainer Beckers (Geschäftsführer des ZTG Zentrum für Telematik und Telemedizin GmbH) berichteten über den Stand des Verfahrens:
Es gab eine Verzögerung, da das ursprünglich geplante Video-Ident-Verfahren aufgrund technischer Sicherheitsmängel nicht zum Einsatz kommen wird. Die Identifizierung wird stattdessen voraussichtlich über ein noch einzurichtendes Internetportal erfolgen.
Startphase: Physiotherapie und Hebammen
Die Ausgabe des Elektronischen Heilberufsausweises an Physiotherapeut/innen und Hebammen erfolgt im Juli 2021 durch das eGBR, ehe 2022 auch die anderen Berufsgruppen folgen sollen.
Entsprechend gehören die Kolleginnen und Kollegen aus der Physiotherapie und der Geburtshilfe auch zu den Berufsgruppen, die als erste ihre Aufwendungen mit dem GKV-Spitzenverband verhandeln müssen. Ein Vorgang, den wir mit großer Aufmerksamkeit verfolgen werden.
Offene Fragen
Noch ungeklärt ist die Frage, wer auf Länderebene Ansprechpartner für die Ausgabe der elektronischen Heilberufsausweise wird.
Die Kostenbeteiligung an den Karten soll sich für die Gesundheitsfachberufe zwar nicht an den ärztlichen Kostenstrukturen orientieren, ist aber letztlich, ebenso wie das konkrete Design des Ausweises, noch nicht abschließend geklärt.
Ein Pilotprojekt auf Freiwilligenbasis mit ca. 100 Hebammen ist bereits angelaufen und soll mit zur Klärung der offenen Fragen beitragen.
Infoportal
Am 1. März 2021 wird das "Informationsportal Gesundheitsfachberufe" des ZTG online gehen. Dort sollen u.a. aktuelle Informationen über Anwendungen der Telematik Infrastruktur bereitgestellt, Implementierungserfahrungen ausgetauscht und über den aktuellen Entwicklungsstand informiert werden.
Wahl der Sprecher/innen des Fachbeirates
Marianne Frickel (Bundesinnung der Hörakustiker) und Andreas Pfeiffer (dve) wurden in ihrem Amt bestätigt.
Ausblick
Zum Abschluss der Veranstaltung konstatierte Andreas Pfeiffer eine deutliche Beschleunigung der Prozesse rund um das eGBR unter der Ägide Spahn und stellte zudem fest, dass sich die Zusammenarbeit mit Stephan Pohlkamp und Rainer Beckers bislang sehr gut gestaltet.
Die nächste Sitzung des eGBR-Fachbeirates ist für Januar 2021 anvisiert.
Hintergrund:
Zum Zugriff auf die Daten der Anwendungen der elektronischen Gesundheitskarte (eGK) benötigen Heilberufler/innen künftig den elektronischen Heilberufsausweis. Der eHBA ist also eine Voraussetzung für die Anbindung an die Telematikinfrastruktur des deutschen Gesundheitswesens.
Die Einführung eines elektronischen Gesundheitsberuferegisters (eGBR) soll die Ausgabe des eHBA u. a. an die Angehörigen von Gesundheitsfachberufen und damit auch an Logopädinnen und Logopäden übernehmen.
Die Aufgabe des eGBR-Fachbeirates ist es, den Aufbau des eGBR zu begleiten und hinsichtlich der praktischen Erfordernisse der vom eGBR betreuten Berufsgruppen zu beraten, um den Praxisbezug der elektronischen (Heil-)Berufsausweise für Gesundheitsfachberufe und Gesundheitshandwerker sicherzustellen.
(GS/Hammel)