Meldung

Tief betroffen haben wir erfahren, dass Dr. Luise Lutz verstorben ist. Dr. Luise Lutz studierte Linguistik, Sprachheilpädagogik und Psychologie an der Universität Hamburg und lehrte viele Jahre Neurolinguistik/Patholinguistik an den Universitäten Hamburg, Bremen, Osnabrück und der Humboldt-Universität Berlin.  Im Jahr 1977 promovierte sie an der Universität in Hamburg und seit 1979 als Klinische Linguistin in der neurologischen Rehabilitation tätig. In dieser Zeit entwickelte sie das MODAK ® Konzept. 

In einem Interview, das die Patholinguistin und Journalistin Sybille Kölmel 2005 mit ihr führte, las ich Folgendes:

„Ich kann mir keinen schöneren und abwechslungsreicheren Beruf vorstellen. Er bedeutet mir ungemein viel. Jeder Tag, jede einzelne Sitzung ist immer wieder eine neue Herausforderung. Ich muss mich als Therapeutin sehr auf die Patienten einstellen. Das Störungsbild ist immer individuell ausgeprägt, wichtig ist eine sehr genaue Beobachtung des Therapieverlaufs. Und der enge Kontakt zu den Patienten. Dadurch wird es nie langweilig. Ich arbeite jetzt seit fast 30 Jahren mit Aphasikern zusammen und jeder Tag ist wieder anders und spannend.“

Genauso lernte ich sie auch auf Fortbildungen und Kongressen kennen, immer im Interesse der Patientinnen und Patienten denkend und handelnd. So engagierte sie sich viele Jahre intensiv als fachliche Beraterin in der Aphasikerselbsthilfe und war beteiligt an der Gestaltung der Würzburger Aphasie-Tage.

Im Jahr 2003 wurde ihr das Bundesverdienstkreuz verliehen.

Liebe Luise Lutz,

wir danken Dir für deine Lebensleistung in der Betreuung von Menschen mit Aphasie!

Silke Winkler
für den Deutschen Bundesverband für Logopädie e.V.