Meldung
Digitalisierung und Telematikinfrastruktur (TI)
Austausch der Heilmittelverbände in Bad Driburg
In einer zweitägigen Veranstaltung Anfang Mai, zu der erneut unser Kooperationspartner, die optadata Gruppe, nach Bad Driburg einlud, wurden die teilnehmenden maßgeblichen Heilmittelverbände zunächst über die Entwicklungen im Bereich der Telematik seit dem letzten Treffen im Herbst 2021 informiert. Für den dbl nahmen Frauke Kern, Britta Berbrich und Matin Schotte teil. Während es bei dem ersten Treffen vor allem noch um grundlegende Informationen rund um den Bereich Telematik-Infrastruktur (TI) ging, wurden aufbauend darauf diesmal gemeinsame Lösungsansätze erarbeitet.
Die TI stellt das Kernelement der Digitalisierung im Gesundheitswesen dar, indem sie alle Akteure sektorenübergreifend miteinander vernetzt und einen schnellen und geschützten Austausch fachlicher Informationen ermöglicht.
Im Fokus stand diesmal der Bedarf und das Einbringen von Expertisen und Wünschen seitens der Verbände/Fachrichtungen bei der Einführung der elektronischen Verordnung (eVerordnung).
Welche Voraussetzungen, Tools und Maßnahmen sind notwendig, damit die Einführung der TI entbürokratisierend für die Leistungserbringer/innen wirken kann bzw. niederschwellig anwendbar für die Patientinnen und Patienten wird?
Die d-trust, ein Tochterunternehmen der Bundesdruckerei, informierte einleitend sowohl über ihre Tätigkeit als eine von derzeit vier Unternehmen, die sich u.a. um die Herstellung datensicherer und zertifizierter Karten kümmere, die unabdingbare Voraussetzung für die Nutzung der TI sei, als auch über das Antragsverfahren zum Erhalt des elektronischen Heilberufeausweises (eHBA) und der Praxis-/Institutionskarte (SMC-B Karte).
In Kleingruppen erarbeiteten die Heilmittelverbände im Anschluss zunächst getrennt voneinander Ideen, Chancen und Risiken bei der Umsetzung der eVerordnung in den ambulanten Praxen, verglichen im Anschluss die heilmittelspezifischen Bedarfe im Plenum und vertieften im Nachgang Gedanken zu den nächsten Schritten und Wünschen bei einem bewusst Heilmittel übergreifenden Diskussionsspaziergang im hoteleigenen weitläufigen Park.
Dabei stellten alle Teilnehmenden fest, dass die Zusammenarbeit aller Heilmittel sich hier wieder einmal als befruchtend und sinnvoll zeigte. Konsens hatten alle Teilnehmenden in dem Wunsch nach einer bestmöglichen Entbürokratisierung für die Praxen (z.B. im Hinblick auf Prüfpflicht und Zuzahlung), einer verbesserten interdisziplinären Zusammenarbeit durch digitale Kommunikation, einer niederschwelligen Anwendbarkeit für den Patienten, einer aktiven Mitgestaltung der Verbände bei der Ausgestaltung und Entwicklung der Gematik, einer für den jeweiligen Heilmittelbereich maßgeschneiderten Struktur in der TI, dem Bedarf nach frühzeitigen Schulungen und Unterstützungsangeboten für die Mitglieder, dem Wunsch nach störungsfreien Abläufen und vor allem einer langfristigen und angemessenen Refinanzierung durch den GKV-SV.
Gerahmt wurde die zweitägige Veranstaltung von der äußerst gastfreundlichen Betreuung durch die Mitarbeiter/innen der optadata Gruppe, herrlichem Wetter, gutem Essen, interessanten Gesprächen und ausgiebigen Spaziergängen im hoteleigenen Park.
Die Bereiche Logopädie und Ergotherapie werden frühestens 2024 freiwillig und voraussichtlich erst ab 2026 verpflichtend in die TI aufgenommen werden. Insofern ist es gut, dass die Verbände frühzeitig aktiv in die Prozesse zur Umsetzung der TI mit ihrer Fachexpertise eingebunden sind.