Meldung

In der vergangenen Woche tagte die Arbeitsgemeinschaft für Medizinalfachberufe (AG MFA) erneut mit Vertreterinnen von Verdi aus den Bereichen Tarifpolitik und Bildung. Zentrales Thema war die aktuelle Lage in den derzeit stattfindenden Verhandlungen mit den Arbeitgeberverbänden. Insgesamt beschrieb Heike von Gradolewski- Ballin (Bereichsleitung Tarifpolitik) eine schwierige Gemengelage in den einzelnen Branchen. Das Gesundheitswesen sticht hierbei deutlich heraus, da die Beschäftigten in diesem Bereich ihre hohe Bedeutung und Präsenz, gerade in den vergangenen Monaten, deutlich herausstellen konnten. Dies führt laut Gradolewski-Ballin zu der berechtigten Erwartung, dass sich die Arbeitsbedingungen im Gesundheitswesen verbessern werden (müssen), da auch die Unterstützung in der Öffentlichkeit immer größer wird. Verdi fordert für die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes von Bund und Kommunen eine Anhebung der Einkommen um 4,8 Prozent.

Erschwerend kommen allerdings die insgesamt schwierige Finanzlage der öffentlichen Kassen und die Finanzsituation der Krankenkassen hinzu. Über die besonderen Bedingungen der Beschäftigten im Gesundheitswesen soll zudem an einem eigenen Verhandlungstisch beraten werden, die Berufsverbände der einzelnen Heilmittel sind hierbei bedauerlicherweise bisher nicht involviert. Grundsätzlich wurde deutlich, dass die Pflege stark im Vordergrund steht. Konkrete Aussagen über die mitgliederschwächeren Verbände der AG MFA wurden kaum getroffen.

Einen sehr besorgniserregenden Punkt stellte die Aussage dar, dass Arbeitgeber andeuten, Änderungen bei der Eingruppierung von leichten und schweren Tätigkeiten vorzunehmen und diese stärker zu differenzieren. Das hätte zur Folge, dass die Erreichung eines bestimmten Zeitanteils zu einer höheren Eingruppierung nicht mehr möglich ist, weil Zusammenhangstätigkeiten stärker in einfachere und schwierige Tätigkeiten unterteilt werden. Das wiederum würde zu erheblichen Auswirkungen auf das aktuelle Eingruppierungssystem führen und wird von Verdi in keiner Weise unterstützt

Innerhalb der Verbände der AG MFA liegt der Fokus auf der Neuerung der Heilmittel-Richtlinien, den aktuellen Vertragsverhandlungen und der Akademisierung.

Foto-Demo in Berlin

Zur Forderung nach mehr Gehalt und Abschließend möchten wir noch auf die bundesweite Foto-Aktion von Verdi „Gesicht zeigen! Für gute Arbeit und Versorgung im Krankenhaus“ aufmerksam machen. Mit der Aktion sind die folgenden politischen Forderungen verbunden: „Verbindliche Vorgaben für genug Personal! Bedarfsgerechte Finanzierung statt Pauschalen! Ein Krankenhaus – eine Belegschaft!“. Wer diese Online-Aktion unterstützen möchte, kann noch bis zum 25. September 2020 hier auf der Aktionsseite sein Foto hochladen. Die Fotos werden auf Transparente gedruckt und am 30. September bei der Gesundheitsministerkonferenz in Berlin Bundesminister für Gesundheit, Jens Spahn präsentiert.  Auch Kolleginnen und Kollegen aus dem ambulanten Sektor sind herzlich eingeladen, sich zu beteiligen und gemeinsam „coronafreundlich“ per Foto zu demonstrieren.

Heidemarie Büchner
(dbl-Bundesvorstand, komm. Interessenvertretung Angestellte)