Meldung
„Forschungsthemen aus der Logopädie/Sprachtherapie“
dbs-dbl-Symposium - große Bandbreite exzellenter Forschungsarbeiten
Bereits zum 12. Mal fand am 25.März 2023 das jährliche gemeinsame Forschungssymposium von dbl und dbs statt. Unter dem Motto „Forschungsthemen aus der Logopädie/Sprachtherapie“ präsentierten Preisträgerinnen der Wissenschaftspreise beider Verbände ihre Arbeiten, zusammengestellt und moderiert von Bernd Frittrang (dbs) und Heike Marré (dbl).
Zu Gast waren wir - auch in diesem Jahr wieder in digitaler Form - an der Leibniz Universität Hannover in der Abteilung Sprach-Pädagogik und -Therapie bei Prof. Ulrike Lüdtke und ihrem Team. Die drei Kolleg*innen machten in ihren Grußworten deutlich, welche Themenvielfalt an diesem Tag auf die interessierten Zuhörer*innen wartete. Heike Marré gab zu Beginn augenzwinkernd zu verstehen, sie habe sich Unterstützung beim Schreiben ihrer Rede geholt - und schon nach den ersten Sätzen ploppte im Chat ein humoriges Lob für die „menschliche Ausdrucksweise“ des Chat GPT auf. Dies bot kurze Zeit später eine passende Überleitung zur Keynote: Dr. Hanna Ehlert stellte plastisch und mitreißend die „Chancen und Herausforderungen des Einsatzes künstlicher Intelligenz in der Sprachtherapie/Logopädie“ vor und ging auch schon auf erste Ergebnisse ihrer Umfrage ein, die Anfang des Jahres auch der dbl unterstützt hatte. Es wurde deutlich, dass sich die Kolleginnen u.a. durchaus Vorteile vor allem im Bereich aufwändiger Diagnostik (z.B. Spontansprachanalysen) vorstellen können, gleichzeitig aber auch auf die Einzigartigkeit der menschlichen Interaktion Wert legten. Doktorandinnen des Institutes für Sonderpädagogik stellten im Anschluss Auszüge ihrer Arbeiten im Rahmen des TALC-Projektes vor (TALC steht dabei für „Tools for Analyzing Language and Communication).
Im zweiten Teil standen dann die Vorträge der Preisträgerinnen an. Die Studierenden Nora von der Lühe und Linda Fischer waren im vergangenen Jahr mit dbs-Nachwuchspreisen ausgezeichnet worden. Sie hatten sich in ihren Bachelorarbeiten mit den Themen „Poltern“ und „Aphasie“ beschäftigt.
Für den dbl waren als Referentinnen auf dem Forschungssymposium die letztjährigen Gewinnerinnen des Luise-Springer-Forschungspreises, Dr. Isabel Neitzel, sowie des Posterpreises auf dem Kongress, Hannah Tietjen, vertreten.
Dr. Neitzel stellte aus ihrer preisgekrönten Dissertation die „Erzählfähigkeit von Kindern und Jugendlichen mit Down-Syndrom: wissenschaftliche Erkenntnisse und klinische Implikationen“ vor und zeigte auch in der Kürze der Zeit pointiert die unterschiedliche Betrachtungsweisen auf, die die Relevanz und Aussagekraft ihres Projektes weiter unterstrichen.
Hannah Tiedjen hatte mit ihrer Bachelorarbeit „Risk Feeding in der Palliativen Logopädie – Eine systematische Überblicksarbeit“ nicht nur die dbl-Mitglieder auf dem letzten Kongress überzeugt, sondern regte auch die Teilnehmenden des Forschungssymposiums zu interessierten Nachfragen an. Es wurde deutlich, wie aktuell das Thema einer ethischen Entscheidungsfindung zur Nahrungsaufnahme in diesem Zusammenhang ist und wie wichtig die Umsetzung im therapeutischen Alltag, aber auch in der Leitlinienarbeit.
Die Zeit verging auch in diesem Jahr wie im Flug, das stellte Bernd Frittrang in seinem Abschlusswort durchaus zufrieden fest. Heike Marré betonte noch einmal die Exzellenz und die Bandbreite der vorgetragenen Arbeiten, die die Relevanz der Forschung auch für die Weiterentwicklung unseres Berufes auch in der täglichen praktischen Arbeit deutlich zeigte.