Meldung

Auf der letzten Gesundheitsministerkonferenz (GMK), die am 22. und 23. Juni 2022 stattfand, hatten die Gesundheitsminister/innen der Bundesländer eine Fortsetzung der notwendigen Reformen in den Pflege- und Gesundheitsfachberufen gefordert. Zum einen sollte dazu seitens des Bundes eine zeitliche Staffelung hinsichtlich der notwendigen Reformen und gesetzlicher Anpassungen erstellt werden, zum anderen wird um einen verbindlichen Zeitplan gebeten, in den die Bundesländer zur weiteren Umsetzung einbezogen werden (Beschlüsse - Gesundheitsministerkonferenz (GMK) (gmkonline.de))

Nun hat das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) die 2021 durch ein Konsultationsverfahren begonnene Novellierung der Berufe in der Physiotherapie im Juli wiederaufgenommen. Dazu wurde an die stellungnahmeberechtigten Verbände und Institutionen eine ergänzende Befragung zu einem Konzeptentwurf über die zukünftige Ausgestaltung der Berufe in der Physiotherapie versandt. Bezugnehmend auf das o. g. Konsultationsverfahren soll daher für die Physiotherapie künftig die hochschulische Ausbildung als Regelausbildung eingeführt werden. Der Beruf der Masseur*in/medizinischen Bademeister*in wird modernisiert und weiterhin als berufsfachschulisch zu absolvierende Ausbildung verankert sein.

Der dbl begrüßt das Vorgehen des BMG, die Physiotherapie in die Vollakademisierung zu überführen, entspricht es doch den Forderungen des ‚Bündnis Therapieberufe an die Hochschule‘, die drei Therapieberufe zu akademisieren. Auch der Arbeitskreis Berufsgesetz fordert seit Jahren, die hochschulische Ausbildung als einzige Ausbildungsform für die Logopädie/Sprachtherapie gesetzlich festzulegen. Für die Logopädie wurde sowohl in den 2020 im März vorgelegten Eckpunkten Anlage 4 Eckpunkte der Bund-Länder-Arbeitsgruppe Gesamtkonzept Gesundheitsfachberufe (bundesgesundheitsministerium.de) als auch dem im Oktober 2021 erschienenen 2. Evaluationsbericht Drucksache 19/32710 (bundestag.de) zur Auswertung der Modellstudiengänge empfohlen, die Vollakademisierung zu überprüfen.

Es sieht also so aus, als würde das Gesetzgebungsverfahren zur Neuregelung der Therapieberufe bis 2024 beendet sein. Dafür müssen sich die Therapieberufe und alle, die uns unterstützen, auch weiterhin stark machen. Bitte werben Sie auch weiterhin für die Petition und die Kampagne der Therapieberufe!!! Aufgrund der terminlichen Schwierigkeiten, die Unterschriften und die Petition der Therapieberufe Bundesgesundheitsminister Dr. Karl Lauterbach zu überreichen, haben die beteiligten Berufsverbände beschlossen, die Petition bis kurz zur Übergabe zu verlängern. Ihre Unterschriften und Unterstützung sind also weiterhin gefragt!!! Petition - Bündnis Therapieberufe (buendnis-therapieberufe.de)

Azzisa Pula-Keuneke (dbl-Referat Bildung)