Meldung
Baden-Württemberg: Schulgeldfreiheit erneut zurückgestellt
Das zähe Ringen um die Schulgeldfreiheit in Baden-Württemberg geht weiter. Bereits im April dieses Jahres hatten sich erneut die Berufsverbände an die Politik gewandt, um die Schulgeldfreiheit zu erreichen. Aufgrund des unterschiedlichen Schulstatus, der landesrechtlich verankert ist, sind die Kosten für die Zuzahlungen für Ausbildungen in Gesundheitsberufen ebenfalls unterschiedlich. Da die Physiotherapie und die Logopädie als Ersatzschulen dem Sonderungsverbot unterliegen, darf der Selbstzahlerbeitrag maximal 160 Euro umfassen. Dies sieht bei den Schulen der Ergotherapie und der Podologie, die den Ergänzungsschulen zugeordnet sind, anders aus, sie unterliegen diesem Verbot nicht. Die monatlichen Beiträge schwanken hier je nach freiem Träger, betragen jedoch mehr als 160 Euro.
Nun werden in der kommenden Haushaltsplanung statt der von der Landesregierung zugesagten 10 Millionen Euro, die für diese Berufe die Ausbildungskosten reduzieren sollten, nur 4,5 Millionen vorgesehen (2,5 Millionen für die Ersatzschulen und 2 Millionen für die Ergänzungsschulen). Die Therapieberufe selbst hatten insgesamt einen Betrag von 19 Millionen Euro berechnet.
Die Berufs- und Fachverbände haben auf dieses Missverhältnis in ihrem offenen Schreiben an die Landtagsabgeordneten nachdrücklich hingewiesen und sehen die Versorgung der Patientinnen und Patienten akut gefährdet.
Mit einem Aufruf in den Sozialen Medien wird nun auf die Schulgeldsituation in Baden-Württemberg aufmerksam gemacht, um die breite Öffentlichkeit zu erreichen und ein Umdenken der Landesregierung zu erzielen.
Azzisa Pula-Keuneke, dbl-Referat Bildung