Unterstützte Kommunikation (UK)
Manche Menschen können sich aufgrund angeborener oder erworbener Beeinträchtigungen nicht oder nur sehr eingeschränkt lautsprachlich mitteilen.
Hierfür können z. B. verschiedene Formen von Behinderung, neurologische Erkrankungen, ein Schlaganfall oder ein Unfall verantwortlich sein. Die Unterstützte Kommunikation (UK) sucht nach Möglichkeiten, diesen Menschen effektive Kommunikation und Verständigung mit ihrer Umwelt zu ermöglichen. Dafür werden ergänzende oder ersetzende alternative Kommunikationsformen wie z. B. Gebärden, Symbole oder elektronische Hilfen genutzt. Ziel ist neben der Verbesserung der Verständigung und Förderung der Sprachentwicklung auch die damit verbundene Erweiterung der sozialen Teilhabe, Partizipation und Selbstbestimmung.
Kommunikationsformen
Kommunikationsformen können in verschiedene Gruppen unterteilt werden.
Körpereigene Kommunikationsformen:
- z.B. Lautsprache, Mimik und Gestik
Körperexterne Kommunikationsformen
- nicht-elektronisch
- z.B. Kommunikationsbücher und -tafeln
- Elektronisch
- z.B. sprechende Taster oder Talker
Wenn die Kommunikationshilfe nicht direkt, etwa mit dem Finger, angesteuert werden kann, können weitere Hilfsmittel notwendig werden, z. B. Joysticks oder eine Augensteuerung. Die Auswahl geeigneter Kommunikationsformen erfolgt individuell entsprechend der UK-Nutzer*innen und ihres Alltags.
Verschiedene Kommunikationsformen können je nach Situation und Kommunikationspartner unterschiedliche Vor- und Nachteile haben.
Damit UK-Nutzer*innen situations- und personenabhängig auswählen können, sollen gleichzeitig und gleichwertig verschiedene Kommunikationsformen erprobt und miteinander kombiniert werden. Dabei wird häufig auch von einem multimodalen Kommunikationskonzept gesprochen.
Logopädie und Unterstützte Kommunikation
Die bloße Versorgung mit einem Kommunikationssystem ist in der Regel nicht ausreichend.
Damit UK-Nutzer*innen und ihr soziales Umfeld dazu in die Lage versetzt werden, ein Kommunikationssystem im Alltag zu verwenden, ist kontinuierliche Beratung und Begleitung notwendig. Entsprechend qualifizierte Logopäden und Logopädinnen sind Teil eines interprofessionellen Teams, das Aufgaben rund um die Beratung, Diagnostik, Versorgung, Förderung und Therapie von UK-Nutzer*innen und ihren Angehörigen übernehmen kann.
Literatur und Material
Boenisch, J. & Sachse, S. (2020). Kompendium Unterstützte Kommunikation. Stuttgart: Kohlhammer
Lüke, C. & Vock, S. (2019). Unterstützte Kommunikation bei Kindern und Erwachsenen. Berlin: Springer
Nonn, K. (2011). Unterstützte Kommunikation in der Logopädie. Stuttgart: Thieme
Otto, K. & Wimmer, B. (2022). Unterstützte Kommunikation. Ein Ratgeber für Eltern, Betroffene, Angehörige sowie Therapeuten und Pädagogen. 6. Auflage. Idstein: Schulz-Kirchner
dbl-Materialien
- Weitere Informationen finden Sie im dbl-Shop
- Positionspapiere
Links
- Gesellschaft für Unterstützte Kommunikation
https://www.gesellschaft-uk.org/ - International Society of Augmentative and Alternative Communication
https://isaac-online.org/english/home/ - Zeitschrift Unterstützte Kommunikation
https://inklusiv-shop.ariadne.de/kommunikation/unterstuetzte-kommunikation/zeitschrift-uk/?p=1 - Zeitschrift UK & Forschung
https://verlagvonloeper.ariadne.de/zeitschriften/uk-forschung/ - Zeitschrift Augmentative and Alternative Communication (AAC)
https://isaac-online.org/english/publications/aac/