Sprach- und Sprechentwicklung
Allgemein wird immer von Sprachentwicklung gesprochen. Dass dazu auch die Sprechentwicklung gehört, wird oft nicht bedacht. Dabei wird an den kindlichen Lall- und Lautäußerungen im ersten Lebensjahr deutlich, wie ein Kind versucht sich mit Hilfe seiner "Sprechwerkzeuge" wie Lippen, Zunge, Gaumen oder Kehlkopf mitzuteilen. Eltern greifen diese Sprechversuche auf und versuchen ihnen Bedeutung zu geben, d.h. sie mit (sprachlichem) Inhalt zu füllen.
Die Sprachentwicklung bezieht sich auf den Erwerb von Regeln des Lautsystems, des Wortschatzes, der Grammatik und der Textkompetenz (Erzählen und Beschreiben von Ereignissen).
Die Sprechentwicklung umfasst die Bildung von Lauten, die Sprechgeschwindigkeit (-flüssigkeit), die Betonung und den Stimmeinsatz.
Ziel der Sprach- und Sprechentwicklung ist die Fähigkeit zu "kommunikativer Kompetenz". Mit dem Begriff "kommunikative Kompetenz" wird die Summe aller sprachlichen und nicht-sprachlichen Fähigkeiten bezeichnet, die das Kind einsetzt, um seine Gedanken und Intentionen auszudrücken und sie seiner Umwelt mitzuteilen. Die Entwicklung dieser Fähigkeit kann schon früh beobachtet werden, z.B. wenn ein Kind beginnt auf unterschiedliche Weise zu schreien, weil es entweder Hunger hat oder auf den Arm genommen werden möchte oder auf Dinge zeigt, die es haben möchte.