Schluckentwicklung
Das Schlucken ist ein angeborener Reflex, der Teil der natürlichen Entwicklung und Reifung des Menschen ist.
Kinder schlucken schon während ihrer Entwicklung im Mutterleib Fruchtwasser.
Die spezielle Anatomie der am Schluckablauf beteiligten Strukturen (Zunge, Kehlkopf) bei Neugeborenen und Säuglingen sorgt dafür, dass ein Verschlucken nahezu unmöglich ist. Ab dem zweiten Lebensjahr nähert sich die Anatomie der eines Kindes und Erwachsenen an.
In seiner Entwicklung und natürlichen Reifung erlernt das Kind u. a. durch Anregung und Imitation die Nahrungsaufnahme. Dies beginnt mit dem Stillen oder der Flaschenernährung und ermöglicht es Kindern, bereits im frühen Kindesalter feste und flüssige Nahrung verschiedener Konsistenz zu sich zu nehmen. Durch die fortlaufende Aufnahme von immer mehr und differenzierterer Nahrung und Flüssigkeit wird auch das Bewegungsrepertoire aller am Schlucken beteiligten Strukturen erweitert und die Muskulatur von Lippen, Wangen, Zunge und Rachen gekräftigt. Das Schlucken wird im Zuge der Entwicklung des Menschen durch die senso-motorische Rückkopplung zum Gehirn als Bewegungsmuster fest abgespeichert.
Literatur
Bigenzahn, W. (2002). Orofaziale Dysfunktionen im Kindesalter: Grundlagen, Klinik, Ätiologie, Diagnostik und Therapie. 2. überarb. Aufl., Stuttgart: Thieme (Physiologische Grundlagen des Schluckens)