Meldung
Luise-Springer-Forschungspreis: Zwei Preisträgerinnen in diesem Jahr
Valerie Collasius und Lea Bürkle überzeugten mit herausragenden Masterarbeiten
Jedes Jahr können bis zum 15. Oktober wissenschaftliche Arbeiten für die Bewerbung um die Wissenschaftspreise eingereicht werden. Diese werden als Nachwuchspreis für herausragende Bachelor- oder vergleichbare Arbeiten und als Luise-Springe-Forschungspreis für Masterarbeiten, Promotionen, Habilitationen vergeben. Wie bereits in den vergangenen Jahren stiften der Schulz-Kirchner Verlag und der dbl gemeinsam das Preisgeld, das € 2.500 für jeden vergebenen Preis beträgt.
Nach Abschluss des Begutachtungsverfahrens und Auswertung aller Gutachten durch den dbl-Bundesvorstand wird in diesem Jahr zwar kein Nachwuchspreis, der Luise-Springer-Forschungspreis dafür aber gleich an zwei Preisträgerinnen verliehen: an Valerie Collasius und Lea Bürkle. Beide absolvierten den Masterstudiengang M Sc. Ergotherapie, Logopädie, Physiotherapie an der HAWK Hochschule für Angewandte Wissenschaft und Kunst in Hildesheim.
(Foto: Valerie Collasius/privat)
Valerie Collasius erhält den Luise-Springer-Forschungspreis für ihre herausragende Masterarbeit mit dem Thema „Vorverlagerung des /g/ in den unbetonten Vorsilben /gə/ und /gi/ - Ergebnisse einer Querschnittstudie in Hamburger Kindertagesstätten“. In ihrer Arbeit geht Valerie Collasius dabei der Frage nach, wie groß der Anteil jener Kinder ist, die diese Vorverlagerung zeigen, obwohl sie den Laut /g/ an sich bereits erworben haben. Zudem wurde untersucht, ob alle Wortarten, morphologischen und prosodischen Strukturen von diesem Phänomen gleichermaßen betroffen sind. Die Arbeit hat damit zum Ziel, praxisnah dazu beizutragen, den therapeutischen Entscheidungsprozess zu unterstützen, ob bei Kindern mit dieser Vorverlagerung eine logopädische Therapie erforderlich ist oder inwieweit ein beobachtendes Abwarten („watchful waiting“) erst einmal ausreichen könnte; nicht zuletzt unter Beachtung der individuellen Entwicklung des jeweiligen Kindes.
(Foto: Lea Bürkle/privat)
Lea Bürkle überzeugte die Gutachter*innen mit ihrer ebenfalls herausragenden Masterarbeit mit dem Titel “Restrukturierungsprozesse bei frühkindlichen Wortformen. Untersuchungen zur Sprachproduktion von Kinder um den 24. Lebensmonat“. In der Arbeit wurden die Sprachproduktionen längerer Wörter von normal entwickelten und deutschsprachig aufwachsenden Kindern zu Beginn der Sprachentwicklung (im Alter um den zweiten Geburtstag) untersucht. Es konnte gezeigt werden, dass Wörter besser ausdifferenziert werden, je größer der Wortschatz von Kindern ist. Zudem wurde die Systematik in der Bildung erster kindlicher Wortformen dargestellt.
Der Tradition entsprechend werden den beiden Preisträgerinnen auf der Eröffnungsveranstaltung des 51. dbl-Jahreskongresses die Wissenschaftspreise verliehen. Am Samstag, dem 17. Juni 2023 werden beide Autorinnen ihre Arbeit und Ergebnisse auf dem Kongress vorstellen.
Azzisa Pula-Keuneke, (dbl-Referat Bildung)