Schluck- und Fütterstörung
Schluck- und Fütterstörungen bei Kindern können von Geburt bis zum 18. Lebensjahr auftreten
(European Society for Swallowing Disorders, 2014).
Dabei können Störungen alle Phasen des Schluckens betreffen.
Ursachen
Ursachen von Schluck- und Fütterstörungen können unter anderem sein:
Organische Ursachen
| Funktionelle Ursachen
| Psychologische Ursachen
|
Häufigkeit
Genaue Zahlen zur Häufigkeit kindlicher Schluck- und Fütterstörungen in Deutschland liegen derzeit nicht vor. Die Häufigkeit scheint jedoch zuzunehmen, da die Sterblichkeit Neugeborener abnimmt. In den meisten Fällen treten kindliche Schluckstörungen im Rahmen von komplexen Krankheiten bzw. Störungsbildern auf (Böckler, 2015).
Symptome
Folgende Symptome können im Rahmen einer Schluck- und Fütterstörung auftreten:
- Separieren und Ausspucken von festen Nahrungsbestandteilen
- Vermehrtes Husten oder Würgen
- Erbrechen bestimmter Speisen/Getränke
- Muskelfunktionsstörungen
- Aspiration (Verschlucken, Nahrung gelangt in die Atemwege [kann zu Lungenentzündungen führen])
- Ablehnung bestimmter Konsistenzen und Geschmacksrichtungen
- Komplette Nahrungsverweigerung
- Phagophobien (Angst vor dem Schlucken oder dem Verschlucken)
- Auffälligkeiten der Atmung wie zum Beispiel belegte oder brodelnde Atmung
Folgen von Störungen in der Nahrungsaufnahme können Mangelernährung, Wachstumsstörungen, Exsikkose (Dehydration, mangelnder Wasseranteil im Körper) aber auch Lungenentzündungen nach Aspiration sein.
Was können Eltern tun?
Eltern, die oben genannte Symptome an ihrem Kind beobachten, sollten schnellstmöglich den Kinderarzt/ die Kinderärztin aufsuchen, um Beratungsangebote zu erhalten.
Über die Notwendigkeit einer Behandlung entscheiden Fachleute aus dem medizinischen und therapeutischen Bereich. Beim Auftretens von kindlichen Schluckstörungen im Rahmen komplexer Krankheiten und Störungsbilder ist ein multiprofessionelles Arbeiten von zentraler Bedeutung.
Literatur und Material
Böhme, G. (2003). Sprach-, Sprech-, Stimm- und Schluckstörungen. Band 1: Klinik. 4. Auflage, München: Urban & Fischer.
Böckler, R. (2015). Dysphagie bei Säuglingen und Kleinkindern. Logos, 23 (3), 176 – 187.
Bigenzahn, W. & Denk, D. M. (1999). Oropharyngeale Dysphagien. Ätiologie, Klinik, Diagnostik und Therapie von Schluckstörungen. Stuttgart: Thieme.
Fischer-Voosholz, M. & Spenthof, U. (2002). Orofaziale Muskelfunktionsstörungen: Klinik – Diagnostik – ganzheitliche Therapie. Heidelberg: Springer
Fox-Boyer, A. (2016). Kindliche Aussprachestörungen. Idstein: Schulz-Kirchner.
Grabowski, R., Kundt, G. & Stahl, F. (2007). Interralation between Occlusal Findings an Orofacial Myofunctional Status in Primary and Mixed Dentition (Part III). Journal of orofacial Orthopedics, 6, 462-475.
Grabowski, R., Hinz, R. & Stahl de Castrillon, F. (2009). Das kieferorthopädische Risikokind. Herne: Zahnärztlicher Fach-Verlag.
Kittel, A. M. (2012). Myofunktionelle Störungen. Ein Ratgeber für Eltern und erwachsene Betroffene. Idstein: Schulz-Kirchner
Klein, M. D. & Morris, S. E. (2001). Mund- und Esstherapie bei Kindern. Entwicklung, Störungen und Behandlung orofazialer Fähigkeiten. München: Urban & Fischer.
Meilinger, M. (2015). Untersuchung ausgewählter Aspekte myofunktioneller Störungen im Vorschulalter. 2. unveränderte Auflage. München: Utz
Ruben, L. & Wittich, C. (2014). Evidenzbasierte Behandlung Myofunktioneller Störungen. Forum Logopädie, 1(28), 22-29.
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- Deutsche Gesellschaft für Kieferorthopädie e.V., DGKFO
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Institut:
- Pädiatrisches DysphagieZentrum PÄDY - Darmstädter Kinderkliniken Prinzessin Margaret
Sonstige:
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