Fokusthema des Monats
In unserer neuen Reihe „Fokusthema des Monats“ nehmen wir jeden Monat ein wichtiges berufspolitisches Thema genauer unter die Lupe. Wir erläutern die Hintergründe, bieten prägnante Zusammenfassungen und verdeutlichen die Relevanz dieses Themas für unsere Berufsgruppe. Erfahren Sie, warum wir uns als Verband aktiv für den jeweiligen Themenbereich und damit auch für Sie einsetzen. Wechselnde Themen, informativ und übersichtlich aufbereitet - mit unserer neuen Reihe bleiben Sie stets informiert.
Unser Fokusthema im Mai:
Damit unsere Berufsgruppe in der Ausgestaltung der Krankenhausreform nicht nur von Anfang an berücksichtigt wird, sondern diese auch mitgestalten kann und eine gerechte Position im Gesundheitssystem erhält, setzen wir uns als einziger Verband aktiv für stationär tätige Logopäd*innen ein.
Seit 2022 plant das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) eine umfassende Krankenhausreform, die das bestehende Diagnosis Related Group System (DRG-System) durch ein neues dreisäuliges System aus Vorhaltekosten, Pflegebudget und DRG- Pauschalen ersetzen soll. Die therapeutischen Leistungen sollen in diesem neuen System in den Vorhaltekosten verankert werden, wobei Leistungsgruppen als Grundlage dienen sollen. Diese Leistungsgruppen spielen für die Logopädie eine wichtige Rolle.
Derzeit gründen sich die neu zu definierenden Leistungsgruppen auf Basis des NRW-Modells und sollen zukünftig erweitert und verfeinert werden. Jedoch fehlt bisher die Einbeziehung therapeutischer (logopädischer) Expertise in diesem Reformprozess. Es ist davon auszugehen, dass die therapeutischen Leistungen nicht in den Leistungsgruppen und somit auch nicht im Vorhaltebudget verankert sind. Eine zeitnahe Implementierung nach Verabschiedung des Krankenhausversorgungsverbesserungsgesetzes ist unwahrscheinlich.
Hier beginnt unser berufspolitischer Arbeitsauftrag: Der dbl und das Netzwerk BiG machen sich gemeinsam dafür stark, die Leistungen therapeutischer Berufe sichtbar zu machen und in das neue Leistungsgruppensystem zu integrieren, um sowohl die Rahmenbedingungen für therapeutische Leistungen als auch die Patientenversorgung zu verbessern. Denn die aktuelle Lage in den Krankenhäusern mit dem Fachkräftemangel, dem Sparkurs in den Krankenhäusern und dem hohen Patientenaufkommen ist nicht zukunftsfähig. Können wir hier eine Verbesserung der stationären Bedingungen erzielen, können dadurch auch die ambulanten Vertragsverhandlungen positiv beeinflusst werden. Deshalb ist es von großer Bedeutung, dass wir als Verband uns in diesem Bereich engagieren.
Auf den Punkt gebracht: Warum unser Engagement in der Krankenhausreform entscheidend ist.
- Eine direkte Integration unserer Berufsgruppe in das neu zu strukturierende System ermöglicht eine aktive Teilhabe am Reformprozess, eine Sicherung der Finanzierung logopädischer Leistungen und ist realistischer als eine nachträgliche Integration.
- Eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen im stationären Sektor kann sich positiv auf die ambulanten Vertragsverhandlungen auswirken.
- Verbesserung der Rahmenbedingungen führt zu einer höheren Qualität der Patientenversorgung.
- Durch eine korrekte Bewertung unserer logopädischen Leistungen kann eine verbesserte Eingruppierung erreicht werden.
Machen Sie mit und setzen Sie sich gemeinsam mit uns für eine bessere Zukunft der stationären Logopädie ein! Denn nur durch eine starke und vereinte Stimme können wir sicherstellen, dass unsere Interessen wahrgenommen werden.
Sie möchten selbst aktiv werden? Dann melden Sie sich bei buechner(at)dbl-ev.de
Weitere interessante Links:
- Statement zum Referentenentwurf des Krankenhausversorgungsverbesserungsgesetz – KHVVG – Netzwerk BiG (netzwerk-big.de)
- Statement_zur_Krankenhausreform_Juli2023_DVE_dbl_VDD.pdf
- 23-04-28-KHreform_Positionspapier_Netzwerk-BiG_final.pdf (Positionspapier)
- Netzwerk BiG – Berufe im Gesundheitswesen (netzwerk-big.de)